ADD-ON Fußball

10 Patrick Fabian, Ilja Kaenzig, Josh Simpson und Tim Jost (von links) verkündeten im Mai den Kooperations- deal zwischen dem VfL Bochum und dem Pacific FC. Wie der VfL Bochum sich international aufstellt Dieser Tage sieht man es wieder zuhauf in den sozialen Netzwerken. Hier ein Schnapp- schuss aus Asien, dort einer aus den USA oder aus Südafrika. Die Bundesliga-Klubs tourten vor dem Start in die neue Saison um den Erdball. chen Besuch einer Bochumer De- legation in Victoria bei Vancouver geben. Schon vorher wollen die Kanadier an die Castroper Straße kommen. Ähnliche Reisen sind auch nach Japan geplant, im April 2025 will eine Delegation des VfL Bochum in Iwata persönlich vor Ort sein. Mit dem Klub aus der J-League kooperiert der VfL schon jetzt auch im sportlichen Bereich. Eine Jugendmannschaft war bereits in Bochum, trainierte hier und ab- solvierte mehrere Testspiele. Trai- ner gaben ihre Einschätzungen ab. Ähnliches soll es auch mit dem Pacific FC geben. Der Wis- Auch der vermeintlich kleine VfL Bochum hat längst die Zeichen der Zeit erkannt: Anfang Mai verkündete der Klub eine stra- tegische Partnerschaft mit dem kanadischen Klub Pacific FC, ein paar Wochen zuvor ging der Klub eine Partnerschaft mit dem japa- nischen Verein Júbilo Iwata ein. In Vietnam betreibt der VfL eine Fußballschule. „Internationalisie- rung light“ nennen sie das eigene Konzept in den Geschäftsräumen des Stadioncenters. „Bei unseren Aktivitäten im Ausland müssen wir smart vorgehen, da dort nie- mand auf uns gewartet hat“, sagte VfL-Geschäftsführer Ilja Kaenzig vor einigen Wochen einmal. Und dennoch ist der Bundesligist offenbar interessant genug für Klubs im Ausland, um Partner- schaften einzugehen. Als erster deutscher Verein ging der VfL Bo- chum den Schritt nach Kanada, einem der Co-Gastgeber der Welt- meisterschaft 2026, obwohl dieser Markt aktuell noch nicht von der Deutschen Fußball Liga (DFL) gefördert wird. Bundesliga-Ver- eine bekommen nämlich für ihre Auslandsaktivitäten auch Förder- gelder, um sich und die Liga zu präsentieren. Auch aus diesem Grund fliegen kleinere Vereine inzwischen zu Werbetouren ins Ausland. Partnerschaften mit Vereinen aus anderen Märkten gehen aber nur die wenigsten Vereine ein. Bo- chum hingegen geht diesen Weg bewusst und will ihn auch mit Le- ben füllen. Experten, die sich mit Internationalisierungsstrategien beschäftigten, bestätigen dem VfL Bochum dabei gute Chancen, in Nordamerika punkten zu können. Als sogenannter „first mover“, also als erster deutscher Klub in Kanada, hat der VfL Bochum ei- nen Grundstein für möglichen Er- folg gelegt. „Das macht uns stolz“, sagt Jost, der sich im Hintergrund bereits mehrfach mit Mitarbeiten des Pacific FC digital ausgetauscht hat. Rund um den Jahreswechsel soll es dann auch einen persönli- sensaustausch im Nachwuchs soll beiden Vereinen helfen, auch im Frauen-Fußball erhoffen sich die Verantwortlichen Effekte. „Wir wollen Toptalente zum Probetrai- ning einladen und ihnen bei der Entwicklung helfen. Im Idealfall wollen wir ein Einfallstor nach Europa für kanadische Talente werden“, so Jost. Vor allem aber im administrativen Bereich erhof- fen sich die Bochumer Vorteile. Speziell im Scouting von Spie- lern. Gut 40 Millionen Menschen leben in Kanada, die Fußball-Sze- ne entwickelt sich dort rasant. Bei der Copa America in diesem Sommer stand Kanada sogar im Halbfinale. rev Weltweit Foto: VFL Bochum VFL Bochum

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