ADD-ON Fußball

18 Borussia Dortmund Der will nur spielen Mit Maximilian Beier steht einer der besten deutschen Stürmer in Diensten des BVB. Er gilt als zurückhaltend – aber wehe, er steht auf dem Fußballplatz. Menschlichkeit stehe bei ihm über allem. So hatte es Dortmunds neuer Headcoach Nuri Sahin im Vorfeld der Saison gegenüber dem Bezahlsender Sky Sport auf dem Punkt gebracht. „Vielleicht werde ich irgendwann dafür kritisiert, aber ich arbeite gerne mit sehr gu- ten Menschen.“ Allein schon aus diesem Grund dürfte Sahin sich über die jüngste Verpflichtung seines BVB gefreut haben. Die hört auf den Namen Maximilian Beier und kommt trotz der 16 Tore für die TSG Hoffenheim in der vergangenen Saison und der EM-Teilnahme mit der National- mannschaft komplett ohne Allü- ren daher. Im Gegenteil. Fast schüchtern tauschte er in der vergangenen Saison für Hoffenheim mit Dort- munds Julian Brandt das Trikot und staunte nun fast ungläubig bei seinem ersten Streifzug über das BVB-Areal (eingefangen vom vereinseigenen Youtube-Kanal), dass dies nun tatsächlich bis 2029 sein Arbeitsplatz sein soll. In Hof- fenheim hatten sie ihn als „lieben Kerl“ beschrieben. Der vom gro- ßen Business wenig halte, zu In- terviews fast gezwungen werden müsse. Nun, die wird er in Dortmund reichlich geben müssen, sollte er halten, was er fußballerisch ver- spricht. Und was sich der BVB rund 30 Millionen Euro hat kos- ten lassen. Auch wenn seine ers- ten Auftritte im schwarz-gelben Dress noch ein wenig an ihm vorbeigelaufen sind (verständlich, ist er neu in einem Team, das sich unter einem neuen Trainer noch finden muss): Steht Maximilian Beier in Arbeitsklamotten auf der grünen Wiese, ist der 21-Jährige ein anderer. Da fällt alle Zurück- haltung in sich zusammen, Beier geht zur Sache. Ist abgezockt. Ob als Stürmer, über außen oder in den Halbräumen – Beier ist mit seiner Schnelligkeit und Beidfü- ßigkeit immer eine Gefahr und wurde nach dem Wechselwunsch von BVB-Stürmer Niclas Füllkrug in Richtung London schnell zum ganz heißen Thema an der Stro- belallee. Beier ist auch ein Paradebeispiel dafür, dass es sich lohnen kann, einen Umweg zu nehmen. Schon 2021 hatte er in Hoffenheim vor dem Durchbruch gestanden, ging dann aber auf Leihbasis nach Hannover, wo er in der Zweiten Liga Minuten ohne Ende bekam und durchstartete. Es folgten die 16 Erstliga-Tore 2023/24 für die TSG und der Sprung ins Natio- nalteam. Nun also der BVB. Wo sich nicht nur Nuri Sahin über ihn freut, sondern die ganze Mannschaft. Auch jener Julian Brandt. Der hat- te vor der Saison, konfrontiert mit der Aussicht auf Beiers Verpflich- tung, festgehalten: „Ich kann nur die Spiele gegen ihn beurteilen, und da ist er uns ordentlich auf den Sack gegangen. Ich habe noch sein Trikot zu Hause, und er hoffentlich noch meins, wenn er es nicht verschenkt hat.“ Ja, er hat es noch. af Im neuen Dress: Maximilian Beier stürmt für Borussia Dortmund. „ICHWILL TITEL GEWINNEN.“ Maximilian Beier auf den Social Media-Kanälen des BVB Im Porträt

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