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Die Kläranlage des Blutes Ernährung, Entspannung, Bewegung – was unserer Leber guttut. gene Ernährung und zu wenig Bewegung. Rund 30 Prozent der Deutschen sind davon bereits be- troffen. Heilsamer Verzicht Die beste Unterstützung für die Leber: meiden, was ihr schadet. Alkohol zum Beispiel. Dieses Genussgift abzubauen, ist für die Leber Schwerstarbeit. Jeder Tag Abstinenz hilft dem Organ, sich zu regenerieren. Auch un- gesunde Fette – meist haben sie tierischen Ursprung – schädigen die Leber. Enthält die Nahrung zu viel davon, kann die Leber sie nicht vollständig verarbeiten und speichert sie. Besser sind Ome- ga-3-Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen. Medikamente sollten mit Bedacht eingenommen werden, denn viele Arzneiwirkstoffe wer- den in der Leber abgebaut. Man- che davon können das Organ schädigen, etwa eine Überdosis Paracetamol. Vorsicht auch beim Fast könnte man die Leber als das unbekannte Organ im mensch- lichen Körper bezeichnen. Nur wenige Menschen könnten auf Anhieb angeben, wo die Leber im Bauchraum zu finden ist. Dabei nimmt sie dort erheblichen Raum ein, denn mit durchschnittlich 1400 Gramm wiegt sie etwa fünf Mal so viel wie das Herz. Sie ist also ein echtes Schwergewicht. Ihre Hauptaufgabe ist es, schäd- liche Substanzen aus dem Blut zu filtern: Alkohol, Medikamen- tenrückstände, Lebensmittelfette, Zucker. Meistens verrichtet die Leber ihren Dienst ein Leben lang zuverlässig und unbemerkt. Selbst wenn sie Schaden genom- men hat und nicht mehr voll funktionstüchtig ist, verursacht sie kaum Schmerzen. Dies führt dazu, dass Betroffene Leber- krankheiten häufig erst spät oder gar nicht erkennen. Umso wichti- ger ist es, aufmerksam auf kleine Signale zu achten. Hinweise auf eine Funktionsstörung können häufige Müdigkeit, Verdauungs- beschwerden oder ein Druckge- fühl im rechten Oberbauch sein. Im Rahmen von Vorsorgeunter- suchungen regelmäßig ein Blut- bild erstellen zu lassen, ist eben- falls sinnvoll, denn Störungen der Leberfunktion lassen sich gut im Blut nachweisen. Ein schwerwie- gendes Alarmzeichen: Die Haut verfärbt sich gelblich. Dann ist es höchste Zeit, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen. Fettleber neue Volkskrankheit Zur neuen Volkskrankheit hat sich die Fettleber entwickelt. Die Leber ist nicht nur die Kläranlage unseres Blutes, sie hat auch die Aufgabe Energie zu speichern. Sie tut dies in Form von Fett. Lagert sie jedoch mehr als fünf Prozent ihres Gewichtes in Fett ein, ent- steht die Fettleber – auch Steatose genannt. Ursachen hierfür sind Übergewicht, eine unausgewo- Von Ingrid Janssen Zucker. Neben Alkohol und Übergewicht gilt Diabetes als Risi- kofaktor für eine Leberverfettung. In puncto Ernährung gibt es aber auch gute Nachrichten. Denn Gesundheit für die Leber kann man essen. Häufiges Würzen mit Kurkuma ist beispielsweise akti- ve Gesundheitspflege. Der darin enthaltene Pflanzenfarbstoff Cur- cumin bindet Schadstoffe und ist ein Zellschützer. Bitteres Gemüse wie Chicorée unterstützt die Fett- verdauung. Ebenfalls wirksam sind Haferflocken. Ihre Amino- säuren fördern die Produktion des Leberstoffs Lecithin, welcher Giftstoffe abtransportiert. Gut tut auch Bewegung: Sanfter Sport wie Walking unterstützt den Stoffwechsel. Wer seine Le- ber verwöhnen möchte, legt beim Entspannen ab und an eine Wär- meflasche auf den Bauch. Die Wärme steigert die Durchblutung der gesamten Bauchorgane und fördert ihre Arbeit. Grafik: iStock

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