MSV Duisburg 28 Der Aufstieg bahnte sich schon früh an. Wann spürten Sie: Das war es jetzt? Es gab ein paar Schlüsselspiele. Fortuna Köln zu Hause war sehr wichtig. Hätten die gewonnen, wären die uns wieder nahe gekommen. Aber nach dem 1:0-Sieg in Rödinghausen habe ich zu Flecki (Tobias Fleckstein, Anm. der Redaktion) gesagt: „Das wird uns keiner mehr nehmen.“ Zum gegnerischen Stürmer Simon Engelmann, den ich gut kenne, habe ich gesagt: „Engel, pass auf, jetzt sind wir durch.“ Das war das Spiel, auf das die Liga geschaut hat. Viele haben gehofft, dass wir da Punkte liegen lassen. Wir waren in Unterzahl und machen das Tor. Das war ein starkes Signal. Wie war der Moment in der bizarren Ex-Bundesliga-Arena auf Schalke? Es war in der ersten Halbzeit ein richtig schlechtes Spiel von uns. Da hätte der Trainer sieben- achtmal wechseln können. Wie so oft haben wir uns dann in der Halbzeitpause geschüttelt und dann Vollgas gegeben. Ich habe den Ausgleich gemacht und Flecki hat dann tief in der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielt. Das war eines unserer emotionalsten Spiele. Emotional war das sehr wichtig, es hat der Mannschaft einen richtigen Push gegeben und Kräfte freigesetzt. Wie haben Sie das ausverkaufte Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen erlebt? Die Atmosphäre war klasse. Es gab diese fantastische Choreo der Fans. Natürlich habe ich mich über das Ergebnis geärgert. Wir haben das nicht gut gemacht. Aber jeder hat alles gegeben und gekämpft. Um das noch einmal klar zu stellen: Damals habe ich mehrfach gehört, dass uns eine große Kulisse bremsen würde. Das ist Quatsch. Ein volles Stadion pusht uns. Sie waren beim Spiel in Mönchengladbach gesperrt. Es dürfte trotzdem ein großer Moment gewesen sein. Ja, unglaublich! Auswärts vor über 16.000 Fans – das macht schon etwas mit einem. Das war heftig, das war ein Ausrufezeichen. Der MSV hat damit Maßstäbe gesetzt, nicht nur in der Liga, sondern deutschlandweit. Das macht stolz. Deshalb stand ich da auch mit zwei Litern Bier auf dem Platz. Was wollen Sie über besondere Momente bei den Aufstiegspartys erzählen? Ich war müde, sehr lange war ich müde. Es gab eine schöne persönliche Anekdote. Ich habe nach der Heimfahrt dem Taxi-Fahrer ein Essen bei McDonald’s ausgegeben. Ich bin mit den anderen Jungs, die auch in Moers wohnen, gemeinsam gefahren. Ich hatte noch Hunger, dann habe ich den Fahrer gebeten, weiter zum McDrive zu fahren. Da habe ich ihm dann das Essen spendiert. Er hat sich gefreut. Was könnte für Sie der besondere Moment in der nächsten Saison sein? Wenn wir genügend Punkte für den Klassenerhalt haben. Wenn wir das schnell erreichen, wäre das ein großer Moment. Klar, wir sind ein großer Verein, der woanders hingehört. Aber Stand jetzt, Mai 2025, sind wir ein Aufsteiger, der aus der 4. Liga kommt. Es ist mein Naturell, immer auf dem Boden zu bleiben. Der Rest kommt dann schon. Mit Sonnenbrille: Alexander Hahn ging auch bei der Aufstiegsfeier vor dem Duisburger Rathaus voran. STEFAN AREND / FUNKE FOTO SERVICES MSV-Kapitän Alexander Hahn: „Wir waren in Unterzahl und machen das Tor. Das war ein starkes Signal.“
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