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Foto: iStock, Grafik: Adobe Stock la Isabella wurde die Isola Bella. Heute zählt die 320 Meter lange und 180 Meter breite Insel zu den großen Touristenattraktionen der Region. Treppen- und pyramiden- förmige Gartenanlagen nach an- tikem Vorbild erfreuen das Auge des Betrachters. Auf den Balust- raden finden sich Statuen mytho- logischer Helden und Tiere. Aller- lei exotische Blumen, Pflanzen, Bäume und Obstsorten wachsen und gedeihen im milden Klima. Kamelien und Rosenspaliere blü- hen im Mai, Oleander im Juni, Rispenhortensien im Hochsom- mer. Inmitten der floralen Pracht spazieren weiße Pfauen. Auch eine kleine Orangerie gehört zur Anlage. Das wichtigste Denkmal der Gar- tenanlage ist das Teatro Massimo. Statuen, Obelisken und Brunnen fügen sich perfekt in die Vegeta- tion der zehn spektakulären Ter- rassen ein, die von der Statue des Einhorns, demWappentier der Fa- milie Borromeo, überragt werden. Wer durch den Palazzo Borromeo schlendert, kann in den Salons den Ausblick auf den See genie- ßen. Doch auch das Interieur hat viel zu bieten. Kostbare Möbel, Wandteppiche und Gemälde be- rühmter Künstler schmücken die Räume. Im Untergeschoss befin- den sich mehrere Muschelgrotten. Am Westufer der Isola Bella, wo man mit dem Schiff anlegt, haben sich Gaststätten und Souvenirge- schäfte angesiedelt. Zu erreichen ist die Isola Bella mit der Fähre oder dem Schiff zum Beispiel ab Stresa. Infos: www.isoleborromee.it/de/isola-bella Ein Garten wie aus 1000 und einer Nacht: Der Palacio de Generalife: (Granada, Südspanien) Gleich neben der Alhambra im andalusischen Granada liegt der Palacio de Generalife. Die prachtvolle, im 13. Jahrhundert errichtete Anlage diente einst den Nasriden-Sultanen von Granada als Sommerresidenz und gilt als einer der ältesten noch erhaltenen maurischen Gärten. Der inmitten paradiesischer Vegetation gele- gene Sommerpalast wurde 1984 von der Unesco zum Weltkultur- erbe erklärt. Mit der Gestaltung der heutigen Gärten wurde im Mai 1931 be- gonnen. Die Arbeiten waren im Oktober 1951 beendet. Die Fuß- wege wurden im traditionellen Stil Granadas mit einem Mosaik aus schwarzen und weißen Kie- seln gepflastert. Die Anlage be- steht aus dem Patio de la Acequia, dem Hof des Wasserkanals, der ein langes, von Blumenbeeten, Brunnen, Kolonnaden und Pavil- lons eingerahmtes Wasserbecken aufweist, und dem Jardín de la Sultana, dem Garten der Sulta- nin. Die kunstvoll kreierten Licht- reflexe, das leise Plätschern des Wassers, der verführerische Duft der Blüten und die Farbenpracht der Blumen sind geradezu atem- beraubend. Einen Kontrapunkt zur überbordenden Vegetation setzt das Palastgebäude, das be- wusst schlicht und nüchtern ge- halten wurde. Reisende, die die Anlage Generalife besichtigen möchten, müssen dies im Rah- men eines Besuchs der Alhamb- ra tun. Ein separater Eintritt ist nicht möglich. Infos: www.alhambradegranada.org Wie gemalt: Der Garten Claude Monets in Giverny (Normandie, Frankreich) Wer den Garten Claude Monets im französischen Giverny be- sucht, fühlt sich, als wandele er durch eines seiner Gemälde. Denn Monet war nicht nur ein begnadeter Maler, sondern über- dies ein leidenschaftlicher Gärt- ner. 1883 ließ sich der Künstler zum Leben und Arbeiten in dem knapp 70 Kilometer nordwest- lich von Paris gelegenen kleinen Dorf in der Normandie im Dé- partement Eure nieder. Auf drei vernachlässigten Parzellen Land erschuf er im Laufe der Jahre ein farbenprächtiges Blütenparadies, dem er später auf der Leinwand zahlreiche Denkmäler setzte, zum Beispiel dem weltberühmten See- rosenteich. Im ersten Teil des von ihm an- gelegten Ziergartens, dem Clos Normand, komponierte er Rosen, Pfingstrosen, Goldlack, Kapuzi- nerkresse, Waldreben, Klatsch- mohn Tulpen und Schwertlilien zu einem üppigen Gesamtkunst- werk. Den zweiten Teil legte er als Wassergarten mit eben jenem Seerosenteich an, über den eine japanisch inspirierte und mit Chi- nesischem Blauregen überdachte Brücke führt. Bambus, Rhododen- dren und blühende Trauerweiden bestimmen hier das Bild. In den 43 Jahren, die Monet bis zu sei- nem Tode in Giverny verbrachte, beherbergte er zahlreiche ameri- kanische Künstler, die im von ihm umgestalteten Hôtel Baudy logier- ten. Dieses Gebäude wird heute als Restaurant genutzt. Nach dem Tode Monets wurde das Anwesen kaum noch gepflegt. Erst 1977 – Haus und Gartenan- lagen befanden sich inzwischen in einem erbärmlichen Zustand – be- gann man alles wieder im Geiste Monets aufzubauen und anzule- gen. Im Sommer 1980 wurde die Anlage, mittlerweile verwaltet von der Fondation Claude Monet, in neuer Pracht eröffnet. Seitdem be- geben sich jährlich rund 500.000 Besucher auf die Spuren des gro- ßen Impressionisten. Infos: www.giverny.org
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