Add-On | Rückrunde FC Schalke 04
2 Schalke 04 Die Situation erinnert stark an das vergangene Jahr. Auch da- mals überwinterte der FC Schalke 04 nach Abschluss der Hinrunde mit 20 Punkten im unteren Ta- bellendrittel der 2. Fußball-Bun- desliga. Dennoch blickten einige hoffnungsvoll nach oben. Dafür gab es zwei Gründe. Erstens: Die Königsblauen holten aus den letz- ten drei Spielen vor der Winter- pause sieben von neun möglichen Punkten. Und zweitens: Das har- monische Trainingslager im türki- schen Belek nährte Hoffnungen auf eine bessere Rückrunde. Enttäuschte Hoffnungen Vor einem Jahr wurden diese Hoff- nungen bitter enttäuscht. Nach der 0:2-Heimniederlage gegen den Hamburger SV zum Start in das Jahr 2024 sprach niemand mehr von einer Aufholjagd oder vom so- fortigen Wiederaufstieg in die Bun- desliga. Stattdessen musste man bis Anfang Mai um den Klassenerhalt bangen. Acht Punkte Rückstand Wohin führt der Weg der Königs- blauen in der Rückrunde der ak- tuellen Saison? Im Gegensatz zum Vorjahr ist das Feld diesmal deutlich enger zusammen. Der Rückstand auf den Relegations- platz, den derzeit der Hamburger SV belegt, beträgt nur acht Punk- te. Das ist in 17 Spielen aufhol- bar, allerdings muss der FC Schal- ke 04 dann mindestens genauso gut abschneiden wie zum Ende der Hinrunde. „Aufstieg kein Thema“ „Mannschaftsintern ist der Auf- stieg gar kein Thema“, versichert Defensivspieler Ron Schallenberg. „Ich sage ganz ehrlich: Trotz der 20 Punkte und des guten Endes sind wir uns einig, dass der Großteil der Hinrunde, nett formuliert, schlep- pend war. Es wäre vermessen, nach oben zu schauen und nach ganz Großem zu streben.“ Mulder hält den Ball flach Auch Youri Mulder, der sein Auf- sichtsratsmandat bis zum Saiso- nende gegen den Job als Sportdi- rektor eingetauscht hat, tritt auf die Euphoriebremse. „Ich kann Fans nicht verbieten zu träumen“, sagt der Niederländer. „Als Sport- ler möchte man immer das Beste erreichen. Aber als Offizieller halte ich es für wichtig, den Ball flach zu halten und nicht zu viel zu reden. Als Schalke-Fan möchte ich natür- lich lesen, dass der FC Schalke 04 oben angreifen will. Aber solche Kampfansagen tun uns nicht gut. Wir denken von Spiel zu Spiel und dürfen die Realität nicht aus den Augen verlieren.“ Letzter Platz drohte Mulder erinnert gerne an eine Situ- ation, die noch gar nicht so lange her ist. Vor dem Heimspiel gegen Jahn Regensburg am 5. Novem- ber stand der einstige Europapo- kal-Dauergast an vorletzter Stelle. „Es wäre deshalb nicht seriös, jetzt vom Aufstieg zu sprechen“, sagt Youri Mulder. Eine Niederlage ge- gen Regensburg hätte Königsblau fünf Spieltage vor dem Hinrun- den-Abschluss auf den letzten Ta- bellenplatz zurückgeworfen. Dank eines 2:0-Erfolgs gegen den schwa- chen Gast von der Donau entging man diesem Schicksal. Drohte der Blitz-Rauswurf? Gleichzeitig war es der erste Sieg im fünften Pflichtspiel unter dem neuen Trainer Kees van Wonderen, dem bei einem weiteren Misserfolg wohl ein Blitz-Rauswurf gedroht hätte. Inzwischen genießt der 56-Jährige den Respekt der Schal- ker Fans. Unter seiner Regie ge- lang mit den Siegen in Paderborn (4:2) und in Elversberg (4:1) der Turnaround, nicht nur ergebnismä- ßig, sondern auch hinsichtlich des Spielstils. Die Mannschaft spielte plötzlich attraktiven, teilweise so- gar begeisternden Fußball. Die Wandlung des Trainers „Kees van Wonderen hatte anfangs seine Schwierigkeiten, die Ergeb- nisse blieben zunächst aus“, sagt Youri Mulder. „Trotzdem habe ich keine Sekunde an ihm gezweifelt. In der täglichen Arbeit sieht man seinen Willen und seine Energie. Die Grundvoraussetzungen für Er- folg waren da.“ Der Nachfolger von Karel Geraerts änderte die Sprache im Training, es wird nun auf Eng- lisch kommuniziert, damit jeder verstehen kann, was er sagen will. Zudem änderte er die Strategie: Kenan Karaman und Paul Seguin übernahmen ihre Lieblingsrollen, Moussa Sylla rückte ins Sturmzen- trum und muss nicht mehr über außen kommen. Auch der neue Co-Trainer Tim Hoogland trug zum Aufschwung bei. Er kümmert sich um die Standardsituationen. Auch das hat Schalke verbessert. Blick nach unten Trotz des Aufwärtstrends vor der Winterpause darf der Blick nach unten nicht verloren gehen. In der Tabelle rangieren nur fünf Mann- schaften unter Schalke. Der Vor- sprung auf den Tabellenvorletzten Eintracht Braunschweig beträgt sieben Punkte und könnte bei einer Niederlage im direkten Duell zum Rückrundenstart auf vier schrump- fen. Andererseits könnte ein Sieg in Braunschweig tatsächlich das Si- gnal zu einer Aufholjagd im Kampf um die vorderen Plätze sein, zumal die Schalker danach zwei Heim- spiele gegen den 1. FC Nürnberg und den 1. FC Magdeburg vor sich haben. Sollten zum Start ins neue Jahr tatsächlich mindestens sie- ben oder, noch besser, alle neun Punkte geholt werden, könnte in der Tat noch etwas für Königsblau möglich sein. Das sind Schalkes Ziele Situation wie vor einem Jahr: Ist diesmal eine Aufholjagd möglich? Ausblick Youri Mulder erinnert gerne an eine Situation, die noch gar nicht so lange her ist. FOTO: TIM REHBEIN/RHR-FOTO „ICH KANN FANS NICHT VERBIETEN ZU TRÄUMEN.“ Youri Mulder IMPRESSUM FUNKE Media Sales NRW GmbH, Jakob-Funke-Platz 1, 45127 Essen Sitz Essen, Registergericht Essen, HRB 3325 Telefon +49(0)201-804-0 Ein Unternehmen der FUNKE Mediengruppe Geschäftsführende: Simone Kasik, Christoph Rüth, Axel Schindler Verantwortlich i.S.v.§ 18 Abs. 2 MSt.V: Ralf Thiesmann Verantwortlich für Anzeigen: Dennis Prien (V.i.S.d.P.) Redaktion: Ralf Thiesmann (V. i. S. d. 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