ADD-ON | Winter

Foto, Grafik: Adobe Stock Nassfeld: Bergbahn und Stromlieferant Österreichs südlichstes und Kärntens größ- tes Skigebiet ist das Nassfeld, das trotz seines Namens mit die höchsten Sonnen- scheindauer des Landes hat. Vom Nassfeld- pass knapp vor der österreichisch-italieni- schen Grenze zieht nun die neue Tröglbahn hoch zu den sanften Hängen der Tressdor- fer Höhe. Die sparsame und mit Solarzellen vollgepackte Sechsersesselbahn mit allem Pipapo (Wetterschutzhauben, Sitzheizung, Förderband und Bügelverriegelung) ist ein weiterer Schritt zur Energieautarkie der örtlichen Bergbahngesellschaft. Bereits seit acht Jahren decken die Bergbahnen ihren Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen, neuerdings kann sie sogar Strom liefern. Flims: Die Gondel startet auf Zuruf Im Schweizer Skigebiet Flims Laax Falera nimmt gerade eine komplett andere Seil- bahntechnik den Betrieb auf. Bei der neuen Gondelbahn FlemXpress hängen sich die autonom in den Stationen wartenden Gon- deln nur noch auf Zuruf und bei Bedarf ans Seil. Die Technologie nennt sich Ropetaxi, sie spart laut Betreiber mehr als 50 Pro- zent Energie. Und auch der Verschleiß sei deutlich geringer. Billig ist die Anschaffung allerdings nicht: Die Bergbahngesellschaft investiert stolze 80 Millionen Franken. Im vergangenen Winter wurden bereits die beiden Sektionen Flims–Foppa und Foppa– Startgels fertiggestellt. Nun folgen die weite- ren Stationen Segnes, Nagens Sura, und im Sommer kommt dann noch Cassons dazu. Lenzerheide baut die Öko-Sesselbahn Der Schnee staubt, elegant schwingt Heidi den Berg hinab. Die Ziegenhüterin aus dem berühmten Kinderbuch ist das Maskottchen der Bergbahnen von Lenzerheide und hü- tet heute somit eines der größten Skigebiete der Eidgenossen. Nachhaltig ist Heidi na- türlich auch, und so entstand zum aktuellen Winter die laut Liftgesellschaft „wohl nach- haltigste Bergbahn im Alpenraum“. Die Sesselbahn Täli verzichtet nämlich nicht nur auf ein Getriebe und spart somit schon mal zehn Prozent Energie. Sie ist auch voll belegt mit Solarmodulen und passt ihre Ge- schwindigkeit automatisch der Nachfrage an. Auch die Abwärme wird noch benutzt und zwar zum Heizen der Bergstation. Kronplatz: Ein warmer Rücken Kronplatz heißt einer der beliebtesten Ski- berge in Südtirol. Nicht weniger als acht Bergbahnen erklimmen seinen runden Gip- fel, auf dem auch noch ein Reinhold-Mess- ner-Museum platziert ist. Zum aktuellen Winter wurde die in die Jahre gekommene Plateau-Sesselbahn erneuert, der Nachfol- ger bietet acht Sitze nebeneinander und erstmals in Italien auch eine beheizbare Rückenlehne. Und im Tal stehen schon die Baumaschinen bereit, weil 2025 ein ganz großes Projekt ansteht: Die beiden Gondel- bahnen Kronplatz I + II werden ersetzt. Teil der Maßnahme ist eine neue Verbindungs- piste zwischen Sylvester und Herrnegg, um auch schwächeren Skifahrern eine Abfahrt ins Tal zu ermöglichen. Livigno: Klein-Tibet rüstet sich für Olympia Klein-Tibet wird das 1800 Meter hoch ge- legene und extrem schneesichere Skigebiet Livigno an der Grenze zwischen Schweiz und Italien gern genannt. Das zollfreie Hochtal rüstet sich gerade für die Olympi- schen Winterspiele 2026, denn dort sollen die Freestyle- und Snowboardwettbewerbe stattfinden. Im Vorfeld wurde für den ak- tuellen Winter schon mal die Kabinenbahn Mottolino ersetzt, und auf den Monte Spon- da düst jetzt eine Achtersesselbahn. Ochsenkopf: Runderneuerung im Fichtelgebirge Nicht nur in den Alpen: Auch in den Mit- telgebirgen entstehen wieder neue Bergbah- nen. Das aktuell größte deutsche Seilbahn- projekt stemmt die Bergbahngesellschaft am Ochsenkopf im oberfränkischen Fich- telgebirge. Zum vergangenen Winter wurde bereits die 30 Jahre alte, von Bischofsgrün nördlich auf den Ochsenkopf führende Sesselbahn gegen eine moderne Zehnper- sonengondel ausgetauscht. Nun folgt die Südbahn aus dem Dorf Fleckl. Beide Bah- nen, die sich oben am Gipfel treffen, kosten zusammen mehr als 40 Millionen Euro.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjExNDA4