NRZ | Digitales Themenheft | Heimat am Niederrhein

21 UNTERWEGS MIT DEM RAD Fahrrad eben so anfällt. 2016 ist die Fahrradwerkstatt auf der Erlenstraße gestartet, 2020 ist sie in größere Räume auf die Wanheimer Straße umgezogen. Das hatte gleich zwei Gründe, wie Frank Richter erklärt: „Die Nachfrage nach arbeitsnaher Beschäftigung ist gestiegen, aber genauso auch die Nachfrage nach Fahrradreparaturen.“ Sichtbar im Stadtteil Klar, in der Pandemie hat das Radeln einen regelrechten Boom erlebt. Aber der alte Drahtesel, der sich jahrelang in der Garage versteckt hatte, musste erstmal wieder fit gemacht werden. Nun lohnt sich für viele Fachgeschäfte nicht jede Reparatur, weiß Frank Richter: „Wir nehmen aber jedes Rad an.“ Gut, bei manchen steht zwar wirklich die Frage im Raum, ob sich eine neue Kette oder ein neues Tretlager lohnt, sein“, hält Frank Richter fest. Denn alle Menschen, ob mit oder ohne Psychiatrieerfahrung, ob mit oder ohne Behinderung, sind Teil der Gesellschaft. Um noch mehr „mittendrin“ zu sein, wie er es ausdrückt, gibt’s seit Neustem übrigens ein weiteres Angebot für den Stadtteil. Immer montags ab 17 Uhr stellt Reborad kostenlos die Werkstatt mit seinen Werkzeugen zur Verfügung, damit Interessierte selbst ihr Rad reparieren können. Ein Ehrenamtlicher hilft bei Fragen, aber, das ist ihm wichtig zu betonen: „Die Idee ist, dass man es wirklich selbst repariert.“ Und wenn’s doch nicht klappen sollte, dann das Fahrrad einfach am nächsten Morgen in der Werkstatt abgeben. Denn dort sind ja Experten, die es mit so ziemlich jeder Friemelarbeit aufnehmen können. Frank Richter (ob.) vom Verein Regenbogen hat die Fahrradwerkstatt Reboard ins Leben gerufen. Ein bisschen knifflig ist es manchmal schon... aber Achim Wolfrum (li.) macht das Tüfteln und Basteln viel Spaß. Reborad in Duisburg Die Fahrradwerkstatt Reborad, Wanheimer Straße 223 in Duisburg, hat montags bis freitags von 8 bis 16.30 Uhr geöffnet. Die Mitarbeitenden bereiten auch Spendenräder auf, die Interessierte im Laden kaufen können. Kontakt: 0203/3003659 oder reborad@regenbogen-duisburg.de aber prinzipiell hat jedes Rad bei ihnen noch eine Chance. Und wenn es besonders knifflig wird, kann Uwe Kloetzing aushelfen. Der Werkstattleiter macht gerade seinen Meister, kennt sich also aus in Sachen Fahrradreparatur, und darf ab August sogar ausbilden. Der erste Ausbildungsplatz ist bereits vergeben – an einen ehemaligen Klienten, der nun Zweiradmechaniker werden möchte. „Manche haben sich hier unglaublich entwickelt“, erzählt er. Aber auch für diejenigen, die lieber nur im Hintergrund die Fahrräder putzen möchten, gibt’s immer etwas zu tun. Denn ja, die Räume sind hell und offen, alle können sehen, wer gerade in der Werkstatt arbeitet. Das ist nicht für jeden und jede etwas, aber dennoch bewusst so gewählt. „Wir wollen sichtbar

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