Dass ein Spaziergang im Wald gesünder ist als eine Shoppingtour durch die Großstadt, klingt naheliegend. Wissenschaftler haben nun allerdings eine Erklärung dafür gefunden und genauer untersucht, wie sich insbesondere der bewusste Aufenthalt imWald, das sogenannte Waldbaden, auf Körper und Geist auswirkt. Einen bedeutenden Einfluss auf die Gesundheit hat die gute Waldluft. Sie ist ein Potpourri aus bioaktiven Substanzen, allen voran den duftenden Terpenen, die auf uns beruhigend wirken und die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin verringern. So wird Stress abgebaut, Waldbaden ist zu jeder Jahreszeit ein Genuss für alle Sinne und sorgt für wohlige Entspannung das Immunsystem gestärkt, der Blutdruck gesenkt und der Geist geklärt. Darüber hinaus haben die Duftstoffe eine reinigende Wirkung auf die Atemwege. ENTSPANNENDE DUFTSTOFFE Vor allem im Nadelwald gibt es unzählige dieser stark aromatischen Stoffe. Die Bäume setzen sie zur Schädlingsabwehr frei und nutzen sie als Kommunikationsmittel untereinander, zur Warnung vor Fraßfeinden und um Nützlinge anzulocken. Das Einatmen dieser Duftstoffe bei einem kleinen Waldspaziergang kann bereits ausreichen, um zu entspannen, die Aufmerksamkeit zu fördern und die Stimmung aufzuhellen. Einen ganzen Tag bewusst im Wald zu verbringen und die Seele im satten Grün baumeln zu lassen, erhöht messbar die Bildung von natürlichen Killerzellen im Blut, die uns vor Krankheitserregern und potenziellen Tumorzellen schützen. Das Erstaunliche daran: Dieser Effekt hält bis zu zwei Wochen an. Gleichzeitig wird die Ausschüttung des Steroidhormons DHEA angeregt, das als „Jungbrunnen“ gilt und unter anderem unser Herz-Kreislaufsystem schützt, die Zellerneuerung vorantreibt und den Blutzuckerspiegel senkt. Waldbaden darf aber nicht mit einer strammen Waldwanderung verwechselt werden. 6
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