WP | Digitales Themenheft | Kommunalwahl 2025 in Hagen

20 KOMMUNALWAHL Von Mike Fiebig Er sagt über sich selbst: „Ich bin kein Berufspolitiker. Ich bin Macher, Unternehmer, Vater, Bürger. Ich weiß, was es heißt, Verantwortung zu tragen.“ Michael Tropp (65) ist seit 31 Jahren selbstständig. Er repariert und handelt mit Maschinen, auch mit Luxusuhren. Für den gebürtigen Wehringhauser war die Geburt seines dritten Kindes einst die Initialzündung, sich in der Lokalpolitik zu engagieren. Nach zwei Bundestagskandidaturen wagt er sich an das OB-Amt heran. „Wir waren arm“, blickt Michael Tropp auf sein eigenes Großwerden in Hagen zurück. Die Familie lebte mit geringsten Mitteln. Vor diesem Hintergrund füllt er eines seiner Credos mit eigener Biografie. Er will soziale Verantwortung übernehmen. Niemand dürfe zurückgelassen werden. Das sind leichte Sätze in einer schwierigen Stadt. Zurückgelassen sind hier schon viele. Zuwanderer, Kinder, Alte. An allen Ecken der Alters- und der Milieu-Pyramide in Hagen drückt und lodert es. Tropp ist ein Selfmade-Mann. Vor 45 Jahren machte er eine Lehre als Maschinenschlosser bei der Varta, 1994 wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit, reparierte Michael Tropp: Als OB will er kluge Verkehrspolitik machen Der HAK-Kandidat will auch den „Parteienfilz“ durchschlagen. Seit Jahrzehnten würden in Hagen dieselben regieren und handelte mit Werkzeugmaschinen. Repräsentiert auch viele Migranten Zweimal trat er als Einzelbewerber zur Bundestagswahl in Hagen an. Nun hat er sich dem Hagener Aktivistenkreis, kurz: HAK, angeschlossen, weil er seine Interessen dort gut abgebildet sehe. Und sie haben ihn zum OB-Kandidaten gemacht. Damit repräsentiert er auch zahlreiche Migranten-Strömungen in der Stadt, die in der HAK aufgehen. Viele Engagierte mit Migrationshintergrund setzen sich dort für eine gute Politik für Hagen ein. Sein Hauptantrieb bleibt. Das Gewohnte verändern. „Seit 1949 haben die gleichen Parteien in Hagen das Sagen. Seit bestimmt 20, 30 Jahren sind es dieselben Gesichter, die im Rat das Sagen haben. Da haben sich Netzwerke und Seilschaften gebildet. Und da nutzt sich auch manches ab. Ich möchte einfach keine Ideologie vertreten, ich möchte Politik für Hagen machen.“ Vor allem geschickte Verkehrspolitik wolle er anbieten. Studenten namhafter Unis sollten ein Verkehrssystem für die Zeit der Brückenabrisse und Umleitungen erstellen. Das Ein-Euro-Prinzip auf der Kurzstrecke im ÖPNV wolle er einführen. „Das wäre bei mir gesetzt“, sagt er. Und Fahrradwege bauen mit einem langfristigen, strategischen Plan. „Nicht dann, wenn das Land für einen Abschnitt Geld bereitstellt, sondern aktiv. Sichere Verbindungen auch in die Nachbarstädte.“ Migration, das schlägt ja in gewisser Weise auch den Bogen zu seinem eigenen Aktivistenkreis, sei überdies „keine Hagen-Sache“. „Die Menschen werden uns auch zugewiesen und wir müssen die aufnehmen. Unglaublich viele Transferkosten bleiben an der Stadt Hagen hängen, die zusätzlich soziale Projekte und Inte- „Ich bin kein Berufspolitiker. Ich bin Macher, Unternehmer, Vater, Bürger. Ich weiß, was es heißt, Verantwortung zu tragen.“ Michael Tropp will Oberbürgermeister in Hagen werden

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