WP | Digitales Themenheft | Kommunalwahl 2025 in Hagen

32 KOMMUNALWAHL dem Knacken im Wald kam in mir wieder Unwohlsein hoch. Es ist schon beklemmend, wenn man mit solch einem Menschen im Raum sitzt und nicht mehr Herr seiner Beweglichkeit ist.“ Dagegen war eine weitere Begegnung der bedrohlichen Art mit einem Macheten-Träger bei einer der Marktplatz-Sommertouren auf Emst eher harmlos. Hier konnte die Polizei rechtzeitig einschreiten. Weniger konkret, dafür aber umso perfider und diffuser sind hingegen die ständigen Attacken im Internet und in den Sozialen Medien, häufig aus der Deckung der Anonymität. Aber eben nicht nur: „Ich habe auch schon Bedrohungen unter Klarnamen erlebt“, erinnert sich Schulz. Hier wurde der OB zur Projektionsfläche, weil es bei einem Vermietungsthema irgendwelche Friktionen mit einem städtischen Tochterunternehmen gab. „Wir wissen, dass Du Kinder hast. Und wir wissen auch, wo Du wohnst“, hieß es da. Der Mann wurde verurteilt. Dosierter Blick ins Netz Angesichts dieser zunehmend verrohenden Kommentierungen klickt der Hagener Oberbürgermeister sich längst nicht mehr in jede Netz-Debatte hinein. Erst recht nicht, wenn als Profilbilder irgendwelche Comic-Figuren auftauchen: „Ich gucke mir längst nicht mehr an, wenn irgendein ,Snoopy 82‘ sich meldet und genau weiß, was für ein charakterloser, mängelbehafteter Mensch ich bin. Das kriege ich nur noch dann mit, wenn Dritte mich darauf hinweisen. Aber denen sage ich oft, sie sollten mich künftig gar nicht erst darauf ansprechen – da muss man sich auch schützen“, hat er gelernt, vieles zu ignorieren. „Anfangs war es für mich schwierig, als ein Mensch, der gerne auch mal das letzte Wort hat, Dinge nicht zu kommentieren.“ Erik O. Schulz Oberbürgermeister in Hagen Entsprechend hat der passionierte Handy-Nutzer sein NetzGebaren verändert: „Anfangs war es für mich schwierig, als ein Mensch, der gerne auch mal das letzte Wort hat, Dinge nicht zu kommentieren. Inzwischen habe ich gelernt, eher zu schweiOberbürgermeister Erik O. Schulz geht auch im elften Jahr seiner Amtszeit keiner Sachdiskussion aus dem Weg. Menschen mit Argumenten zu überzeugen, ist weiterhin sein Anspruch. MICHAEL KLEINRENSING

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