5 KOMMUNALWAHL politische Allianz im Rat aus CDU, Grünen und FDP, die einst den vom Sozialdemokraten zum Parteilosen mutierten Erik O. Schulz durch elf Jahre Amtszeit trug und häufig von Hagen Aktiv noch sekundiert wurde, hat offenkundig keine inhaltliche Zukunft mehr. Stattdessen zeichnet sich ab, dass – je nach Stärke der AfD – künftig wie in Berlin auch auf dem Hagener Parkett ein schwarz-rotes Bündnis zueinander findet, das sich abhängig vom Wahlausgang womöglich für stabile Mehrheiten noch einen dritten Partner suchen muss. Bei der jüngsten Kommunalwahl im Jahr 2020 konnte im Rat, dem wichtigsten Entscheidungsgremium in Hagen, die CDU mit 27,5 Prozent der Stimmen die meisten Stimmen für sich gewinnen, dicht gefolgt von der SPD, die auf 25,5 Prozent kam. Dahinter schafften es noch Grüne (13,3 Prozent), AfD (9,3 Prozent), Hagen Aktiv 6,9 (Prozent), FDP (4,6 Prozent), Bürger für Hohenlimburg (BfHo 3,4 Prozent), Linke (2,9 Prozent), Die Partei (2,8 Prozent) und der Hagener Aktivistenkreis (HAK 2,6 Prozent) als Fraktionen oder Gruppen in den Rat. Eine politische Vielfalt mit zehn unterschiedlichen politischen Strömungen, die eine Mehrheitsbildung nicht immer erleichterte und die Sitzungen aufgrund der Vielzahl an Wortmeldungen oft zu einem mühseligen Geschäft werden ließ. Der aktuell laufende Wahlkampf lässt vermuten, dass an dieser herausfordernden Zerfaserung des Rates sich auch in Zukunft wenig verändern wird. Elf Bewerbungen für OB-Job Hingegen kann es für den Job des Oberbürgermeisters oder der Oberbürgermeisterin am Ende tatsächlich nur einen Kopf geben. Mit dem Rückzug von Erik O. Schulz ist der Posten vakant, was gleich elf Interessenten in den Hagener Wahlkampf ziehen lässt. Um die Aufgabe des Verwaltungschefs bewerben sich neben Dennis Rehbein (CDU), Thomas Köhler (SPD), Jörg Fritzsche (Grüne), Michael Eiche (AfD) Josef Bücker (Hagen Aktiv) und Katja Graf (FDP) auch noch Kaja Petersen (Linke), Michael Tropp (Hagener Aktivistenkreis/HAK), Patrick Meyer (Die Partei), Mohammad Ikram (Gerechtigkeitspartei) und Philipp Jung (Einzelbewerber). Angesichts dieses ausgedehnten Bewerberfeldes ist kaum davon auszugehen, dass ein Bewerber mehr als 50 Prozent der Stimmen erhält und diese EntscheiMit der Kommunalwahl am 14. September wird über die Zusammensetzung des Rates für die nächsten fünf Jahre entschieden. MICHAEL KLEINRENSING
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