Elbster | März 2025

ELB STER – Das Magazin für Familien in Hamburg 16 V om Entsperren des Handys per Ge- sichtserkennung und Erledigen der Hausaufgaben mithilfe eines Sprach- modells über Navigationssysteme, die die schnellste Route zu einem Ziel vorschlagen, und Waschmaschinen, die das Waschmittel selbstständig dosieren, bis zu Smartphone- Anwendungen, die für jede öfter fotografierte Person ein eigenes Fotoalbum erstellen: Im Familienalltag kommt immer mehr Künstliche Intelligenz (KI) vor. Vieles, was KI möglich macht, finden wir superpraktisch, vor allem wenn unsere Arbeit und immer wiederkehren- de Handlungen erleichtert werden. Die Kehrseite der Medaille: Leider werden durch die vielen verschiedenen KI-Anwen- dungen große Datenmengen erfasst, auf die es mitunter auch Cyberkriminelle abgesehen haben. Diese setzen alles daran, unsere Einga- ben auszulesen, um daraus Profit zu schlagen. Es kommt auch vor, dass Cyberkriminelle An- wendungen so manipulieren, dass diese nicht mehr oder anders als vorgesehen reagieren – beispielsweise gezielt nach sensiblen Daten fragen. Passwörter, die Postadresse oder Kre- ditkarteninformationen sollten jedoch nicht in falsche Hände geraten und daher auch nicht unüberlegt – etwa in Eingabefeldern von Sprachmodellen – landen. Kriminelle nutzen KI für ihre betrügerischen Machenschaften zum Beispiel auch, indem sie fragwürdige E- Mails verfassen, Videos manipulieren oder die Stimmen anderer am Telefon imitieren. So können sie sich zum Beispiel als enge Kontak- te einer Person ausgeben, eine Notlage fingie- ren und/oder um Geldzahlungen bitten. Was tun? Indem wir so wenig wie möglich über uns im Internet preisgeben, minimieren wir nicht nur die Chance, Opfer von Cyberkri- minellen zu werden, sondern im Ernstfall auch den Schaden. Deshalb ist es ratsam, im Alltag alle Vorschläge einer KI-basierten Anwendung kritisch zu hinterfragen und die mit KI ver- bundenen Risiken gegeneinander abzuwägen. Familien, die im KI-Dschungel Hilfe suchen, bekommen diese zum Beispiel beim Bundes- amt für Sicherheit in der Informationstechnik Cyberkriminalität Wie Familien sich vor Betrug durch Cyberkriminelle schützen können Künstliche Intelligenz: Fluch und Segen zugleich (BSI). Es stellt leicht verständliche Informatio- nen zu Sicherheitsrisiken und Schutzmaßnah- men bereit: unter anderem im „Wegweiser für den digitalen Alltag“ und im Podcast „Update verfügbar“. Infos und Download finden sich unter www.bsi.bund.de . Hier nun die wichtigs- ten Handlungsempfehlungen des BSI. Eltern sollten diese unbedingt beherzigen und vor al- lem auch mit ihren Kindern besprechen. fen, wenn eine Anwendung nach sensiblen Da- ten fragt, die sie normalerweise nicht benötigt, oder die sonst an anderer Stelle eingegeben werden müssten. Links: Vorsicht beim Anklicken Teilweise manipulieren Kriminelle KI-Anwen- dungen, damit diese Links verschicken. Das kann zum Beispiel bei virtuellen Chatpartnern Gehen Sie sparsam mit personen- bezogenen, vertraulichen Daten um Ist eine Anwendung mit dem Internet verbun- den, sollte man so wenig sensible Daten (Ad- resse, Passwörter, Kreditkarteninformationen) wie möglich mit ihr teilen. Das gilt auch für das Anlegen von Accounts. Einige Anwendun- gen erlauben es, in den Einstellungen abzu- lehnen, dass Daten, die während der Nutzung entstehen, anschließend durch den Anbieter gespeichert oder sogar weiterverwendet wer- den. In jedem Fall sollten Sie Verdacht schöp- in einem Onlineshop für Klamotten oder ähn- liches passieren. Die Links führen mitunter zu Schadsoftware oder gefälschten Webseiten. Gibt man dort Anmeldedaten ein, gelangen die Kriminellen ans Passwort. Daher nur auf vertrauensvolle Links klinken. Formulieren Sie Ihre Eingaben so genau wie möglich Je besser Ihre Eingabe, desto besser ist auch die Antwort der KI-Anwendung. Das gilt insbe- sondere für generative KI, beispielsweise wenn Dieser Junge scheint sich für Künstliche Intelligenz zu interessieren, wie sein aufmerksamer Blick zeigt. Gleich- zeitig schreibt er per Hand mit einem Stift in ein Buch. Foto: Getty Images/ismagilov Im Familienalltag kommt immer mehr Künstliche Intelligenz (KI) vor. Das ist auf der einen Seite praktisch, nimmt es uns doch Arbeit ab, birgt aber zugleich auch Gefahren. Foto: Getty Images/KamiPhotos

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