Elbster | März 2025
ELB STER – Das Magazin für Familien in Hamburg 30 W ährend die Kinder gemeinsam in kleinen Gruppen Neues entdecken und spannende Sachen lernen, kön- nen sich die Eltern in Ruhe die Ausstellungen anschauen. Übrigens ist der Eintritt in allen genannten Museen bis 18 Jahre frei. So wie zum Beispiel auch im Museum der Arbeit in Barmbek mit seinem umfangreichen Angebot für Kinder und Familien. „Sonntagskinder“ heißt das Programm für alle zwischen sechs und zwölf Jahren. Dabei können sie entweder einen hübschen Anhänger fertigen oder einen kleinen Elefanten gießen und bemalen. Zehn Kinder haben sich diesmal in der Me- tallwerkstatt beim Programm „stanzen, prägen und emaillieren“ um Kursleiter Klaus Schrei- ber versammelt, der ihnen erstmal in Ruhe er- klärt, was es mit den historischen Spindelpres- sen, dem Schleifstein und dem Emaillier-Ofen auf sich hat. Anschaulich wurde die Werkstatt der Metallwarenfabrik Carl Wild, die bis 1989 in Hamburg-Hohenfelde Anstecknadeln und Medaillen produzierte, rekonstruiert. Schrei- ber lässt die Kinder an alten Maschinen arbei- ten, die noch heute reibungslos funktionieren. Früher war er Grafikdesigner in einem Ver- lag. Seit zehn Jahren brennt er für die Kurse im Museum, im wahrsten Sinne des Wortes: „Stanzen, prägen und schließlich emaillieren in einem 850 Grad heißen Ofen. So werden Museum zumMitmachen Mit den Eltern ins Museum – langweilig? Im Gegenteil, denn die Stiftung Hamburger Museen bietet Familienführungen, Museumsrallyes und Programme für Kinder zum Mitmachen Nicht nur bei Regen: Spannende Kinderprogramme in Museen Eine Kindergruppe schaut Kursleiter Klaus Schreiber beim Schlagen des ersten Buchstabens ihres Vornamens in einen Kupferblech-Anhänger zu. Foto: SHMH, Susanne Dupont Klaus Schreiber (hier an der Spindelpresse) wechselt sich seit zehn Jahren mit Kollegen bei Mitmach-Pro- grammen im Museum der Arbeit ab. die drei Produktionsstufen genannt, um aus einem Kupferblech-Rohling Anhänger zu ma- chen.“ Gedacht sind sie für Schlüssel – oder um sie um den Hals zu tragen. In der ersten Presse stanzen die Kinder eine kleine Scheibe aus Kupferblech. Dann drücken sie ein Loch hinein und schlagen den ersten Buchstaben ihrer Vornamen auf die Rückseite. An einer weiteren Presse prägen sie ein Bild auf die Scheibe. Zur Wahl stehen unter ande- rem Monster, Delfin, Fußball, Anker, Krebs, Fisch, Vogel, Enzian, Smiley oder ein Herz. Schließlich wird die Vorderseite mit Emaille- farbe bemalt und im Ofen gebrannt. Bevor der Anhänger von den kleinen Künst- lern mit nach Hause genommen werden darf, muss er natürlich erstmal für eine Weile ab- kühlen. Mit ihrer Omi Susanne Witte ist Luisa (10) gekommen, um an dem kreativen Workshop teilzunehmen. „Ich unternehme am Wochen- ende öfter mal etwas mit meiner Enkelin“, sagt Susanne Witte. Wie die anderen Kinder darf sich Luisa ein Motiv von einem der Eisen- stempel aussuchen. Gar nicht so einfach, den Hebel bei der Presse herunterzudrücken, um ein Bild zu prägen. Gut, dass der freundliche Herr Schreiber ein bisschen nachhilft. Immer wieder holt er die Kleinsten nach vorn, damit sie auch etwas sehen. Und natürlich achtet er mit Argusaugen darauf, dass sich niemand dem heißen Ofen nähert. Stolz hält Luisa zum Schluss ihren Anhän- ger in der Hand: „Es hat total Spaß gemacht“, sagt sie. „Ich habe mir einen Delfin ausgesucht und ihn schwarz-weiß bemalt.“ Liam (6) findet
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