Elbster | März 2025

ELB STER – Das Magazin für Familien in Hamburg 5 O b im eigenen Garten, auf dem Balkon, auf dem Fensterbrett, auf der Terras- se oder im öffentlichen Raum (Urban Gardening) – immer mehr Familien aus Ham- burg und Umgebung haben Lust auf Gärtnern. Vielen Familien macht es riesigen Spaß, eige- nes Gemüse und Obst anzubauen und zu ern- ten. Andere freuen sich über frische Kräuter für das gemeinsame Kochen. Eltern und Kin- der gärtnern aber auch, weil sie der Natur auf die Sprünge helfen wollen. Das geht zum Bei- spiel mit Nisthilfen für Insekten, einer Wild- blumenwiese oder Wasserstellen für Tiere. Und dann gibt es natürlich noch alle jene, die einfach gern in ein Meer von bunten Blumen, schönen Gräsern und Gehölzen schauen. Egal wie die Entscheidung ausfällt: Ganz wichtig ist, dass sich alle Familienmitglieder in ihrem grünen Paradies wohlfühlen und dass der gemeinsame Spaß nicht zu kurz kommt. Dadurch wird nicht nur die Familiengemein- schaft gefördert. Ganz nebenbei werden auch Sozialkompetenzen trainiert. Denn für den Umgang mit Pflanzen sollte man Verantwortung übernehmen, geduldig sein und manchmal auch mit Rückschlägen klarkom- men. Geht eine liebevoll angezüchtete Blume ein, weil sie zum Beispiel am falschen Standort steht, kann das ganz schön frustrierend sein. „Damit die Erstsaison der kleinen Hobbygärt- nerInnen ein voller Erfolg wird, sollten je nach Standort besondere Vorkehrungen getroffen werden“, rät Dr. Regina Fischer vom Industrie- verband Agrar (IVA). „Für die Kinder ist es ein besonders toller Start, wenn sie ihren eigenen Bereich bekommen, in dem sie ‚das Sagen‘ haben und ihre Pflanzen eigenständig pfle- gen können.“ Im Garten bietet es sich an, den Kindern ein eigenes Beet mit einer Fläche von einem bis eineinhalb Quadratmetern zur Ver- fügung zu stellen oder besser noch ein eigenes Beet zu erschließen, denn schon das Umgra- ben hat für die Kinder einen hohen Spaßfak- tor. Auf der Terrasse oder dem Balkon können den Kindern eigene Ecken mit Kübeln und Balkonkästen eingerichtet werden. Wichtig ist, dass jedes Pflanzgefäß mit ausreichend Lö- chern am Boden ausgestattet ist, sodass auch bei eifrigen Gießern keine Staunässe droht. Konzentriert sich der Umgang mit Pflanzen vor allem auf den Innenbereich, bietet das Vor- ziehen von Samen mit Anzuchttöpfen schnel- le Erfolgserlebnis. Wenn der Anfang gemacht und die Samen und Setzlinge gepflanzt sind, folgt der Gartenalltag mit regelmäßigen Auf- gaben. Damit die Kleinen von Beginn an ein Verständnis für die wichtigsten Gartenarbeiten bekommen, empfiehlt Regina Fischer den Ein- satz eines Gartenkalenders, der den Kindern für jede Woche die aktuellen Aufgaben anzeigt, wie zum Beispiel Gießen oder auch Düngen. Im März ist Pflanzzeit Jetzt im März können große und kleine Natur- liebhaber so richtig loslegen. Die warme Fens- terbank ist bestens geeignet, um Blumen- und Gemüsejungpflanzen anzuziehen. Für Kinder ist es toll, den Wachstumsprozess aus nächster Der Industrieverband Agrar rät: Mediterrane Kräuter wie Thymian, Salbei oder Rosmarin brauchen viel Sonne und einen lockeren, trockenen sowie nährstoffarmen Boden. Zitronenmelisse und Basilikum oder Kamille und Pfefferminze kön- nen sich nicht „riechen“ und sollten daher nicht zusammen gepflanzt werden. Foto: IVA/Compo „Wer Unkraut im wahrsten Sinne klein halten möchte, sollte mit Pflanzen nicht geizen. Je mehr, desto besser“, rät die zu den Gärtnern von Eden gehörende Gartengestal- terin aus Neu Wulmstorf, Claudia Schaaf. Denn die Natur sei bestrebt, jede freie Fläche mit Pflanzen zu bedecken, unter anderem eben auch mit Bei- oder Wildkräutern. Deshalb sollten die gewollten Pflanzen im Garten dicht stehen und üppig wachsen, damit sie als Primärpflanzen dem Unkraut als Sekundärpflanzen Boden, Licht und Nährstoffe entziehen. Fotos: Thorsten Scherz

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