Juni 2025 | Ein EXTRA der FUNKE Mediengruppe Thüringen | Gesamtausgabe Thüringen Anzeigensonderverö entlichung Das feminine Digitalmagazin für Thüringen ERFOLGS WEGE UNTERNEHMERINNEN AUS THÜRINGEN
Liebe Leserinnen, und ausdrücklich – natürlich auch liebe Leser! Ich bin überzeugt, dass wir alle – vielleicht gerade die Herren – sehr viel von den mutigen, inspirierenden Frauen lernen können, die Sie auf den folgenden Seiten kennenlernen werden. Und dabei spreche ich ausdrücklich nicht nur über das reine Business: die großartigen Geschäftsideen, beeindruckenden Wachstumsgeschichten oder Innovationen, die alle hier vorgestellten Unternehmen so besonders machen. Vielmehr möchte ich betonen, wie oft es der weibliche Blick, das weibliche Gespür sind, die den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Davon bin ich überzeugt: Dies liegt an der oft anderen Art, mit der Frauen ihre Unternehmen und Teams führen, Herausforderungen meistern und mit Konflikten umgehen. Dabei schaffen sie es durch eine weiblichere, oft emotionalere und gleichzeitig umsichtigere Perspektive, nicht nur kreative Lösungen zu entwickeln, sondern auch Innovationen für die Herausforderungen unserer Gesellschaft voranzubringen. Die vielen spannenden Geschichten, von denen ich einige schon vor der Veröffentlichung lesen durfte, haben mich tief beeindruckt. Unser Ziel als FUNKE Mediengruppe mit dem Magazin „ErfolgsWege“ ist es, gerade junge Frauen in Thüringen zu inspirieren und zu motivieren, ihre eigenen Ideen und unternehmerischen Visionen in die Tat umzusetzen. Denn gerade hier im Freistaat braucht es dringend mehr mutige Frauen, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen – und damit die Wirtschaft weiblicher, bunter und vielfältiger machen! Bei einer Veranstaltung, auf der wir als FUNKE Mediengruppe großartige Frauen für ihr ehrenamtliches Engagement auszeichnen durften, wurde ich kürzlich gefragt, welche Tipps ich diesen Frauen mit auf den Weg geben kann, um sich und ihre Ideen sichtbarer zu machen. Diese Punkte sind so universell, dass ich sie gerne auch allen jungen Frauen mitgeben möchte, die entweder bereits für ihr Unternehmen kämpfen oder mit dem Gedanken spielen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen: Seid mutig und stark! Lasst euch nicht beirren von all den „Welterklärern“ da draußen, die vermeintlich alles besser wissen. Vertraut auf euch und eure Stärken. Und das Wichtigste: Vernetzt euch, tauscht euch aus und werdet gemeinsam stärker. Mit unserem Magazin „ErfolgsWege“ möchten wir einen ersten Impuls setzen, um genau diese Vernetzung und diesen Wissensaustausch zu initiieren. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre! Herzlich, Ihre Julia Becker Verlegerin und Aufsichtsratsvorsitzende der FUNKE Mediengruppe Impressum Redaktion: Redaktion Sonderthemen, Titelgrafik: Brit Geißel Anzeigen und Vertrieb: FUNKE Medien Thüringen GmbH Juri Gagarin-Ring 86-88, 99084 Erfurt, 0361 / 2274, E-Mail: geschaeftsfuehrung-thueringen@funkemedien.de Geschäftsführung: Simone Kasik, Christoph Rüth, Michael Tallai Verantwortlich für Anzeigen: Patrick Smol Anzeigenpreisliste unter https://funkemediasales.de/mediadaten, Service-Telefon Anzeigenaufnahme: 0361 / 2275651, E-Mail: kundendialog-anzeigen-thueringen@funkemedien.de Erfüllungsort und Gerichtsstand für das Mahnverfahren ist Erfurt. Anzeigen und Beilagen politischen Aussage-Inhaltes stellen allein die Meinung der dort erkennbaren Auftraggeber dar. 2
3 WIRTSCHAFTIN Das Unternehmerinnen-Netzwerk der IHK Erfurt mit Haltung, Absatz und Wirkung. Wirtschaft ist weiblicher, als es oft sichtbar wird. In Thüringen tragen Unternehmerinnen Verantwortung, entwickeln Geschäftsmodelle, schaffen Arbeitsplätze und investieren in die Zukunft ihrer Regionen. Sie tragen zur wirtschaftlichen Stabilität und Innovationskraft des Landes bei – in unterschiedlichsten Branchen und Unternehmensgrößen. Mit WIRTSCHAFTIN entsteht ein neues Netzwerk, das diese unternehmerische Stärke sichtbar macht und gezielt fördert. Es richtet sich an Frauen, die wirtschaftlich aktiv sind und gemeinsam mit anderen Unternehmerinnen Ideen teilen, Synergien schaffen und Zukunft gestalten möchten. Initiiert von der IHK Erfurt, bietet WIRTSCHAFTIN einen professionellen Rahmen für Austausch, Entwicklung und Kooperation. Im Fokus steht die Verbindung wirtschaftlicher Perspektiven – getragen von Erfahrung, Offenheit und dem Willen, unternehmerische Themen gemeinsam voranzubringen. Das Netzwerk ist Teil eines langfristigen Engagements der IHK Erfurt, unternehmerische Vielfalt stärker zu verankern und gezielte Angebote für Frauen in der Wirtschaft auszubauen. Die Beteiligung aktiver Unternehmerinnen ist dabei zentral: Ihre Erfahrungen, Bedarfe und Impulse bilden die Grundlage für die gemeinsame Weiterentwicklung. Strukturiert. Vernetzt. Wirksam. WIRTSCHAFTIN richtet sich an Gründerinnen, Unternehmerinnen und Geschäftsführerinnen aus Nord-, Mittel- und Westthüringen – unabhängig von Branche und Betriebsgröße. Im Zentrum stehen: regelmäßig Fachimpulse, Netzwerkformate, Mentoringangebote und themenspezifische Gesprächsrunden – ergänzt durchdenZugang zu bestehenden IHK-Programmen und starken Partnerinnen und Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Das Ziel: Verbindungen schaffen, Wissen teilen, Kompetenzen stärken und konkrete unternehmerische Entwicklung fördern. Der Auftakt: am 13. August 2025 Zum Start des Netzwerks lädt die IHK Erfurt Unternehmerinnen aus Nord-, Mittel- und Westthüringen zum gemeinsamen Auftakt ein. Die Veranstaltung bietet Gelegenheit, Inhalte mitzugestalten, Bedarfe einzubringen und erste Kontakte zu knüpfen. Mit dem Kickoff beginnt der Aufbau eines Netzwerks, das auf Beteiligung setzt und offen für Weiterentwicklung ist. Unternehmerinnen, Geschäftsführerinnen und Gründerinnen, die sich einbringen möchten, sind ausdrücklich eingeladen, den Prozess aktiv mitzugestalten. Über das Netzwerk WIRTSCHAFTIN ist das Netzwerk der IHK Erfurt für Unternehmerinnen, die Verantwortung tragen, Zukunft gestalten und wirtschaftlich wirksam sein wollen. Hier entstehen Verbindungen, die Vertrauen schaffen. Themen, die weiterbringen. Und Formate, die nicht nur inspirieren, sondern konkret unterstützen. Mit Haltung, Absatz und Wirkung. Das Unternehmerinnen-Netzwerk der IHK ERFURT WIRTSCHAFTIN mit Haltung, Absatz und Wirkung. Kickoff-Event Mittwoch, 13. August 2025, 16:00–19:00 Uhr IHK Erfurt, Arnstädter Straße 34, 99096 Erfurt Anmeldung und weitere Informationen: ihk.de/erfurt/wirtschaftin
24 Wissensvermittlung als lebenslange Passion Im Gespräch mit Ursula Wötzel – Deutschlands älteste Fluglehrerin kommt aus Thüringen Ursula Wötzel ist eine sprichwörtlich gestandene Frau. Die Leidenschaft der Jenaerin ist der Luftsport und die Vermittlung ihrer über Jahrzehnte gesammelten Erfahrungen in diesem Bereich. Dieses fundamentale, theoretische Wissen, gibt die rüstige Seniorin auch noch im hohen Alter gerne weiter. Doch wie kam sie eigentlich zum Luftsport – ist dieser doch bis heute männerdominiert. Nach dem Abitur absolvierte sie ein Studium am Institut für Lehrerbildung und erhielt die Lehrberechtigung als Unterstufenlehrerin und Heimerzieherin. Doch manchmal kommt es im Leben anders und es tun sich neue Wege und Ziele auf. „Am 1. Mai 1959 bin ich das erste Mal über den Freund meines Bruders mit einem Flugzeug in Berührung gekommen. Es war spannend und aufregend. Einen Tag später saß ich selber schon im Schulgleiter – einem SG 38 – machte die ersten Rutscher“, berichtet sie. Aus den Anfangsrutschern wurde eine Passion fürs Leben. Damals hätte keiner gedacht, dass sie einmal die älteste Fluglehrerin Deutschlands werden würde. „Die Welt von oben sehen, ist einfach einmalig“, betont sie. Es war keine einfache Zeit für weibliche Pilotinnen. Ursula musste sich Sprüche wie: „Wir brauchen keine Mädchen“ oder „Was willst du blindes Huhn denn hier?“ anhören. Doch sie bewies allen, besonders den männlichen Schlaumeiern, dass Frauen es können. 1964 flog sie bei einem Wettkampf als erste Frau in der DDR eine Strecke von 300 Kilometern und stellte damit den ersten DDR-Rekord für Frauen auf. Mit Stolz ergänzt Ursula: „Später stellte sich heraus, dass es sich sogar um einen Deutschland-Rekord handelte.“ Danach gab es weitere Luftsportveranstaltungen. „Zum Schluss blieben drei Frauen als beste Pilotinnen – Siegerinnen – übrig. Gemeinsam wurden wir der Männernationalmannschaft zugeordnet. Wir vertraten die DDR bei internationalen Meisterschaften, zeigten unser fliegerisches Können.“ Leider war hier die Lobby für die Frauen im Luftsport nicht so stark. Ab 1979 wurde es sehr schwierig für den Flugsport. Auf Grund von Fluchten über den Luftweg in den Westen gab es immer mehr Sanktionen. Die Jugendförderung wurde minimiert, Flugplätze geschlossen, es ging nur noch um die Ausbildung eines linientreuen Nachwuchses. „Mein Mann und ich bangten jedes Jahr der Überprüfung und der Genehmigung entgegen.“ Bis heute hat sich vieles im Luftsport geändert, immer wieder sind Frauen erfolgreich, doch im Vergleich zu den Männern sind sie immer noch unterrepräsentiert. Der Pilotinnenanteil liegt bei rund sieben Prozent. Nicht schön ist es, dass die sportlichen Erfolge von Frauen nicht gleich bewertet werden, wie die Leistungen der Männer. „Es muss immer jemand da sein, der aufsteht und es einfach macht, sich durchsetzt“, sagt Ursula Wötzel. Sie war ehrenamtliche Frauenbeauftragte beim DAeC, dem Dachverband deutscher Luftsportverbände, war im Präsidium des Luftsportverbandes Thüringen. In der Landessegelflugschule Thüringen e.V. gibt sie ihr Wissen weiter. Sie ist Fluglehrerin, Flugprüferin, Prüferin für die Funksprecherlaubnis und sie betont: „Eine ordentliche Ausbildung ist entscheidend. Und dazu gehört eine strukturierte Methodik. Nur so kann man sich den Umgang mit einem Flugzeug und das dazugehörige Wissen erarbeiten und abspeichern. Aus einem Fußgänger wird so ein sicherer Pilot“. Über die vielen Jahrzehnte hat sie ca. 150 Menschen das Fliegen beigebracht. Sie selbst hat rund 17.000 Starts und Landungen gemeistert, kommt auf mehr als 8.000 Stunden Gesamtflugzeit. Voller Stolz aber mit etwas Wehmut steht sie neben dem Vereinsflugzeug, einem Motorsegler SF 25 C-Falke. Derzeit gibt sie ihr Wissen an zwei Piloten weiter. Sie werden zu Motorfluglehrern ausgebildet, um mit der Fluglehrberechtigung das fliegerische Vermächtnis von Ursula Wötzel auf dem Verkehrslandeplatz Jena-Schöngleina weiterzuführen. Andreas Abendroth Foto: A. Abendroth
2 5 Weiblicher als Ma(n)n denkt Die Arbeit im Walde, die Forstberufe vom schwer arbeitenden Waldarbeiter bis hin zum planenden und jagenden Förster erschien auf den ersten Blick für lange Zeit als klassische Männerdomäne. „Dies trifft zum Glück nur noch zum Teil zu“, weiß Ulrich Dohle als Bundesvorsitzender des Bundes Deutscher Forstleute (BDF). „In der Forstbranche in Deutschland wächst der Frauenanteil seit einigen Jahren kontinuierlich an.“ Während sich früher bei der Waldarbeit die klassische Rolle der benachteiligten Frauen widerspiegelte, waren die Förster- und Jägertätigkeiten zunächst überwiegend dem Adel vorbehalten und blieben dann bis in die 1970er Jahre eine reine Männerdomäne. In Ostdeutschland hatten Frauen zu DDR-Zeiten im Forst schon früher bessere Berufschancen. „Als Frau fühle ich mich im Forst sehr wertgeschätzt. Gerade die älteren Försterinnen haben dort Pionierarbeit geleistet und trotz der vorherrschenden Männerdomäne ihre Durchsetzungsstärke und Kompetenz unter Beweis gestellt. Ihnen gebührt von uns jüngeren Försterinnen ein großer Dank“, so die hessische Försterin Rebekka Janson. „Im Vergleich zu vielen überrepräsentierten Frauenberufen gibt es in der Forstwelt weniger emotionale Spannungen und Unstimmigkeiten, was die Arbeit ungemein erleichtert. Die klaren Strukturen und die Möglichkeit, aktiv etwas zu gestalten, machen mir große Freude. Allerdings gibt es auch gerade im Bereich Vereinbarkeit von Beruf und Familie dringenden Verbesserungsbedarf, insbesondere bei den Arbeitsspitzen im Winter, wenn die Arbeitsbelastung massiv ist. Ich hoffe, dass sich in diesem Bereich noch viel tun wird, um auch zukünftigen Försterinnen und Förstern mit Familien ein erfolgreiches Arbeiten zu ermöglichen.“ Findet Rebekka Janson, die sich im BDF aktiv für Verbesserungen engagiert. str/BDF Foto: BDF Jasmins Liebe zur Natur begann früh: Als Kind war sie „mehr draußen als drinnen“, übernachtete im Wald, kannte keine Angst – der Wald war ihr Freund. Auch ihr Großvater war ein Naturmensch, der sie bereits in jungen Jahren damit vertraut gemacht hat, wie viel Gutes die Natur für uns Menschen bereithält. Doch zunächst begann sie eine Banklehre. Eine Hüftoperation mit 18 führte sie in das buddhistische Kloster Plum Village (Frankreich), wo sie Achtsamkeit in der Natur intensiv erlebte. Diese Erfahrung hat sie nie wieder losgelassen. Was folgte, war eine beeindruckende Bildungsreise: Ausbildung zur Jugend- und Heimerzieherin, Tourismusfachwirtin, Psychologiestudium, dazu Coachings, Seminare und ein wachsendes Herzensbusiness. Jasmin ist wissbegierig, vielseitig – und tief verbunden mit den Menschen. Me-Time? Braucht sie selten. Sie schöpft Kraft aus Gemeinschaft. Mit 22 wurde Jasmin Mutter, heute gehören drei leibliche, sechs Pflege- und zwei Patchwork-Kinder zu ihrer Familie – die sich als echte Geschwister sehen. 2018 gründete sie die Deutsche Akademie für Waldbaden und Gesundheit – ohne Masterplan, aber mit offenem Herzen. Ihr Motto: „Ich gucke mal, wo die Reise hingeht.“ Sie hört zu, spürt, was Menschen brauchen und entwickelt Angebote, die wirklich etwas bewegen. Die Ausbildungen im Naturkontext sind sehr gefragt und sprechen auch Unternehmen an, für die die Gesundheit ihrer Mitarbeiter wichtig ist. Die vielen positiven Rückmeldungen beflügelten sie, Anfang Mai das WaldResort Hainich am gleichnamigen Nationalpark zu erwerben. Als attraktive Außenstelle der Akademie gedacht, hat Jasmin Schlimm-Thierjung spannende neue Themen vor Augen. Noch mehr Infos gibt es hier: www.waldresort-hainich.de/waldresort WaldResort Hainich Am Hainich 11 99991 Unstrut – Hainich OT Weberstedt Tel: 036022 18810 info@waldresort-hainich.de Jasmin Schlimm-Thierjung – verbunden mit Wald und Menschen „Als ich 2018 die DAWG gegründet habe, hatte ich noch kein konkretes Ziel. Erstmal anfangen und dann schauen, wohin der Weg führt. Dass ich heute hier bin, im WaldResort Hainich und mit neuen Projekten, macht mich sehr stolz, denn es bestätigt meine Überzeugung: Es gibt keine Probleme, sondern nur Herausforderungen!“
26 WAW – Women Art Weimar Männer dominierten lange Zeit die Kunstszene, während Frauen meist nur als Muse, Aktmodell, Inspirationsquelle oder Mäzenin Beachtung fanden. Dabei gibt es Frauen in der Kunst so lange wie die Kunst selbst. Frida Kahlo und Georgia O’Keeffe sind sicher die allgemein bekanntesten Namen von bedeutenden Malerinnen des 20. Jahrhunderts. Dem gegenüber steht eine Vielzahl an berühmten männlichen Berufskollegen, deren Namen jeder kennt. Trotz dessen haben Frauen über Jahrhunderte ihre unauslöschlichen, kreativen Spuren hinterlassen, auch wenn viele von ihnen in Vergessenheit geraten sind – ihre Werke bleiben fortbestehen. Leider erhalten weibliche Künstlerinnen auch heute oft noch weniger Sichtbarkeit und Anerkennung als ihre männlichen Kollegen, sie werden schlechter bezahlt und sind in Ausstellungen sowie Museen unverhältnismäßig selten vertreten. Um diese Divergenz auszugleichen und Künstlerinnen eine Stimme zu geben, haben die freischaffenden Künstlerinnen Susen Reuter und Larissa Böhler (im Bild) im Januar diesen Jahres das Netzwerk „Women Art Weimar“ ins Leben gerufen. Im Mai eröffneten sie zusammen mit 14 Künstlerinnen die WAW-Galerie in der Marktstraße 6 in Weimar. „Wir wollen Künstlerinnen eine kreative Plattform geben, um die Sichtbarkeit freischaffender bildender Künstlerinnen durch Ausstellungen zu erhöhen und durch regelmäßige Netzwerktreffen den Zusammenhalt zu stärken“, betont Susen Reuter. Jedes Mitglied der WAW-Galerie brachte ihre individuellen Erfahrungen, Visionen und Stärken ein, um einen Raum zu gestalten, an dem Kunst in all ihrer Form lebendig wird. Einen Ort, an dem sie dauerhaft präsent sein können, entstehende Talente gefördert, inspirierende Begegnungen ermöglicht und nachhaltige Verbindungen geschaffen werden. Die Galerie selbst ist ein Spiegel der Vielfalt – eine Plattform für Malerei, Grafik, Fotografie, Bildhauerei, Keramik, Textil- und Lichtkunst. Durch die Kooperation mit Vereinen, Verbänden, kulturpolitischen Initiativen sowie Netzwerken, wie das fair share! Aktionsbündnis, einer Initiative von Bildenden Künstlerinnen, Kunsthistorikerinnen und Kulturschaffenden, entsteht ein Ort des Dialogs und Austauschs. Die WAW-Galerie hat mit ihrem Konzept einen Nerv der Zeit getroffen. „Das Interesse – auch überregional – ist groß und die Resonanz überaus positiv, sodass wir ab Juli drei potientielle neue Mitglieder in unserer Galerie aufnehmen werden“, so Susen Reuter. An Inspirationen und neuen Ideen fehlt es den kreativen Frauen nicht. In Kürze bereichern neu installierte Artboxen die Galerie mit einem besonderen Highlight: Die weißen Boxen sind speziell darauf ausgelegt, kleinere Kunstwerke eindrucksvoll in Szene zu setzen. Ausgestellte Unikate sind so auch für den kleineren Platzbedarf oder Geldbeutel zu erwerben, als besonderes Geschenk bzw. für die Ausgestaltung des eigenen Wohnraums. Die neue Galerie, gegründet und gestaltet von einer Gemeinschaft talentierter Frauen, zeigt, was geschehen kann, wenn Leidenschaft, Ideenreichtum und Mut aufeinandertreffen. Peggy Alansi Foto: Victoria Augener
2 7 Working Mum – Karrierekiller Kinder? Frauen besetzen zwar immer häufiger Führungspositionen – Kinder sind aber nach wie vor ein messbares Hindernis für den beruflichen Aufstieg. Dabei können sich Karriere und Kinder sehr gut ergänzen. Das ist das Ergebnis einer von der Bertelsmann Stiftung in Auftrag gegebenen Studie im Rahmen des Kooperationsprojekts „Balance von Familie und Arbeitswelt“ mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Entgegen landläufiger Annahmen verfügen Mütter mit Führungsverantwortung über wichtige Kompetenzen, um die Produktivität von Unternehmen zu steigern. Rund 500 Frauen hat die Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF) für die bislang umfangreichste Untersuchung dieser Art in Deutschland befragt. Sie zeigt: Familienbezogene Kompetenzen und Führungskompetenzen wie Gelassenheit, Organisationsfähigkeit und Pragmatismus greifen ineinander und verstärken sich gegenseitig. Übereinstimmend berichten die für die Studie interviewten Mütter, dass sich durch die Kinder ihre Führungsfähigkeit, zum Beispiel im Lösen von Konfliktsituationen, verbessert habe. Viele der Befragten sagen, dass sie stärker als früher Aufgaben delegieren und damit die Potenziale der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter früher erkennen. Auch das Zeitmanagement haben berufstätige Mütter besser im Griff. 85 Prozent der Befragten betrachten dies als entscheidenden Erfolgsfaktor für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Interessant dabei ist, dass man als Mutter genau die Qualitäten und Kompetenzen entwickelt, die auch Führungskräfte auszeichnen. Unternehmen, die Frauen mit Kindern keine Chancen für Karrieren eröffnen, verzichten auf ein großes Potenzial hoch qualifizierter und motivierter Führungskräfte. P. Alansi/bmfsfj Foto: gettyimages Wenn ein Mensch stirbt, verhülle seinen Leib und bestatte ihn mit Ehre. Das Bestattungsinstitut Gerald Lange – ein Familienunternehmen mit langer Tradition als Bestatter Das menschliche Leben ist begrenzt. Es hat einen Anfang und ein Ende. Wenn ein geliebter Mensch von uns geht, setzt die Arbeit des Bestatters ein. Ein Handwerks- und Dienstleistungsberuf, welcher sehr vielschichtig ist - unendlich viel Einfühlungsvermögen von den Mitarbeitern fordert. Dazu kommen Berufserfahrung und Traditionsbewusstsein. Im Umgang mit dem Toten, aber auch mit den Hinterbliebenen. Ein Partner rund um das Thema Trauer ist das Bestattungsunternehmen Gerald Lange. Bereits in dritter Generation betreuen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Menschen in allen Fragen rund um einen Trauerfall. Claudia Lange, geprüfte Bestatterin und seit 1998 im Familienunternehmen tätig, hat die Tradition des Bestatterhandwerks und im Oktober 2021 auch die Leitung der Firma von ihrem Vater Gerald Lange übernommen. Dieser begann 1967 im Bestattungswesen zu arbeiten. „Erlangtes Wissen und Können aus 60 Jahren in dieser Branche kann einem keiner nehmen. Noch besser ist es, wenn dieses Wissen, Abläufe und Fertigkeiten über Generationen weitergegeben werden“, so Claudia Lange. Seit 2022 ist die dritte Generation mit Tochter Emily Lange im Familienunternehmen tätig. Alle legen großen Wert auf professionelles und gut geschultes Wissen sowie Auftreten zu Ehre der Verstorbenen. „Der familiäre Umgang mit den Angehörigen ist Anspruch und Ansporn zugleich“, wird betont. Heute ist das Bestattungsinstitut Geschäftsführerin Claudia Lange (li) und Tochter Emily Lange sind im Trauerfall für die Menschen da. Der familiäre Umgang mit den Angehörigen ist Anspruch und Ansporn zugleich. Foto: Foto-Lösche Gerald Lange mit Geschäftsstellen an den Standorten Rudolstadt und Bad Blankenburg tätig. Im Familienunternehmen sind neben der Chefin noch sechs Mitarbeiter beschäftigt. „Es sind nicht allein Worte wie ‚Mein aufrichtiges Beileid‘, sondern die Ehre, einem Menschen das letzte Geleit geben zu dürfen, was einen Bestatter ausmacht“, wird betont. Dazu kommt noch die Zufriedenheit der Angehörigen – über viele Jahrzehnte. Die Bewahrung von Traditionen und eine veränderte Bestattungskultur müssen heutzutage in Einklang gebracht werden. „Als Bestatter muss man ein einfühlsames Multitalent sein“, so Claudia Lange. Ein Bestatter ist Berater für die Lebenden im Bereich Vorsorge und Auswahl der verschiedenen Bestattungsarten, seelsorgerischer und psychologischer Betreuer und Tröster der Hinterbliebenen, Sachbearbeiter in allen behördlichen Dingen, Organisator für Trauerfeiern, Beisetzungen, Überführungen, Blumen und Traueranzeigen. Aber auch die Person, welche für die Bergung und den Transport des Leichnams sowie dessen hygienische Versorgung zuständig ist. Dazu kommen noch eine moderne und angepasste Sortimentsauswahl – so bei Urnen und Särgen. Hier setzt man heute auch auf umweltgerechte Nachhaltigkeit. Wichtig ist, so Claudia Lange, dass immer der Mensch im Vordergrund steht: „Trauergespräche sind bei uns keine Abarbeitung von Formularen, sondern das sich Zeitnehmen für die Hinterbliebenen.“ Der Leitspruch des Familienunternehmens Lange ist: „Wenn ein Mensch stirbt, verhülle seinen Leib und bestatte ihn mit Ehre.“ Danach handelt das Bestattungsinstitut Gerald Lange - als in der Region verwurzeltes Unternehmen – mit Tradition, Einfühlungsvermögen und Qualität. Andreas Abendroth
28 Frauen in die Wirtschaft! Sieht man sich die Position von Frauen in der Wirtschaft an, sei es als Gründerin und Unternehmerin oder als Arbeitnehmerin und Führungskraft, fallen in Deutschland Anspruch und Wirklichkeit weiterhin weit auseinander. Studien belegen es: Frauen haben einen großen Anteil an der wirtschaftlichen Leistung Deutschlands, junge Frauen sind beim Berufseinstieg besser ausgebildet und divers besetzte Teams sind ein Erfolgsfaktor für Unternehmen und Unternehmensgründungen. VdU-Geschäftsführerin Evelyne de Gruyter mahnt aber an: „Überholte Rollenbilder sind in vielen Unternehmen immer noch recht ausgeprägt: Es besteht nach wie vor ein Gender Pay Gap von 18 Prozent in Deutschland.“ Barrieren für Frauen in Wirtschaft und Politik Die Gründe, dass Frauen nach wie vor bei Unternehmensgründungen, in der Unternehmensnachfolge, in MINT-Berufen, in Vorständen und sonstigen Führungspositionen der deutschen Wirtschaft sowie in der politischen Teilhabe (in Parlamenten, auf kommunaler Ebene und in Parteien) unterrepräsentiert sind, sind vielfältig: Strukturelle Faktoren wie eine häufig nach wie vor männlich definierte Unternehmenskultur, festgefahrene Denkweisen, unzulänglicher Zugang zu ausreichender und bezahlbarer Kinderbetreuung, ungleiche Verteilung der Sorgearbeit und die daraus resultierende Hürde der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Weitere Hemmnisse stellen aber auch finanzielle Faktoren wie ein erschwerter Zugang zu Kapital bei Unternehmensgründungen oder auch steuerliche Fehlanreize dar. Das Steuer- und Abgabensystem ist noch immer auf die Einverdiener-Ehe ausgerichtet und hemmt den Ausbau des Erwerbsumfangs von Frauen. Der Verband der Unternehmerinnen in Deutschland e.V. (VdU) fordert deshalb stärkere Investitionen in Bildung und Erziehung, die dazu beitragen, Bildungsstereotype und traditionelle Rollenzuschreibungen für Mädchen und Jungen zu durchbrechen. Es bedarf zudem einer gesamtgesellschaftlich wirksamen Kommunikation: Frauen sollen nicht nur gestärkt beispielsweise in Gehaltsverhandlungen gehen, sondern sich allgemein mehr zutrauen, etwa eine Übernahme einer eigenen Unternehmensbeteiligung. Die Sichtbarmachung von Unternehmerinnen als Expertinnen und Role-Models in den unterschiedlichen medialen Kanälen ist hierfür ausgesprochen wichtig. Start-ups und Unternehmen Eine weitere Forderung des VdU ist die Verbesserung der Zugangsmöglichkeiten zu Kapital für frauengeführte Startups und Unternehmen in der Gründungs- und Wachstumsphase sowohl aus Fördermitteln des Staates oder der Förderbanken als auch von Venture Capital Investor*innen und Business Angels sowie klassischen Bankkrediten. De Gruyter hält abschließend fest: „Sieben Jahre nach der Einführung der verpflichtenden Quote für den Frauenanteil in den Aufsichtsräten sind Frauen in den Vorständen deutscher Unternehmen weiterhin selten anzutreffen. Wir brauchen mehr Frauen in Führungspositionen, um einen sanften Wandel hin zu einer Arbeitswelt zu schaffen, in der Frauen gleichberechtigt teilhaben und die gläserne Decke durchbrechen.“ str/vdu Foto: pixabay
Spezialisiert, vernetzt, engagiert Anwalt ist nicht gleich Anwalt. So auch bei Dr. jur. Nadin Staupendahl aus Erfurt. Sie hat sich spezialisiert als Fachanwältin für IT-Recht. Gemeinsam mit ihrem Mann Tim – er ist Fachanwalt für Gewerblichen Rechtsschutz & Wettbewerbsrecht sowie Urheber- und Medienrecht – hat sie vor 15 Jahren das Unternehmen rechTEC Rechtsanwälte in Erfurt gegründet. Eine spezialisierte Rechtsanwaltskanzlei – ausgerichtet auf die Belange der modernen, schnelllebigen Gesellschaft. Als Beispiel nennt sie den Datenschutz. Ein sehr komplexes Thema. Als externe Datenschutzbeauftragte schaffen sie Rechtssicherheit in der modernen digitalen Welt. „Wir sind Spezialisten in unseren Fachgebieten, haben über Jahre Erfahrungen gesammelt. Wir wissen, was wir tun.“ Wichtig ist dabei der Juristin, dass sie für ihre Mandanten verlässliche Partner sind. „Sachlichkeit, einen klaren Blick für das Wesentliche und ein respektvoller Umgang mit der Mandantschaft sind Voraussetzungen. Das Fachliche und Menschliche muss im Einklang sein“, betont die Anwältin. Darüber hinaus ist es wichtig, als Juristin regional und überregional gut vernetzt zu sein. Sie engagiert sich ehrenamtlich in der Interessengemeinschaft ITnet Thüringen e.V., sie ist Mitglied der Deutsch-Österreichischen Juristenvereinigung e.V., ist Mitglied im Deutschen Anwaltsverein (DAV). Außerdem sind die Staupendahls in Österreich niedergelassene europäische Rechtsanwälte. Neben der Arbeit in der Kanzlei gibt es noch eine zweite Seite der Juristin – die ehrenamtliche. Als Landesverbandsvorsitzende Thüringens des Verbandes der Unternehmerinnen in Deutschland steht sie einem Netzwerk vor, welches Frauen verbinden und stärken will. „Wir greifen alle Themen auf, die uns als Unternehmerinnen bewegen. Erfahrungsaustausche, Ideenfindung, konstruktive Kritik sind die Grundlagen unserer Verbandsarbeit.“ Rechtsanwältin Nadin Staupendahl denkt aber auch an die Zukunft, ist bei BerufsInfoveranstaltungen eine kompetente Ansprechpartnerin. „Nachwuchsgewinnung ist sehr wichtig“, betont sie. Rechtsanwalt zu sein ist ein sehr spannender Beruf. Deshalb rät sie jungen Menschen, die sich gerne mit komplexen Sachverhalten auseinandersetzen, über ein Jurastudium nachzudenken. „Wichtig ist es, im Leben mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben“, betont Nadin Staupendahl. Deshalb gilt es auch Danke zu sagen: „An die Mandantschaft für das entgegengebrachte Vertrauen und an unsere beiden Mitarbeiter in der Kanzlei – weil sie uns oft den Rücken freihalten.“ Text/Foto: Andreas Abendroth 9 Unsere klugen Köpfe finden die für Sie passende Lösung. Zu unserer Rechtsberatung im IT-Recht gehört die rechtliche Betreuung von IT-Projekten bereits ab der Planung einer Softwareentwicklung gleichermaßen wie die Begleitung der Umstellung und Implementierung von Systemen einschließlich der Prüfung und Überarbeitung sämtlicher Vereinbarungen unter Berücksichtigung der Lizenzmodelle. Wir kümmern uns um die Anmeldung von Marken und anderen Schutzrechten ebenso wie um deren Verteidigung im Falle einer Schutzrechtsverletzung. Sowohl für Startups als auch für gestandene Unternehmen setzen wir uns ein. rechTEC Rechtsanwälte ist eine hochspezialisierte Rechtsanwaltskanzlei für IT-Recht, Gewerbliche Schutzrechte und Wettbewerbsrecht sowie Urheber-und Medienrecht. KONTAKT rechTEC Rechtsanwälte Flughafenstraße 12 | 99092 Erfurt Tel. 0361 . 789 298 65 | Fax 0361 . 789 298 66 Mail kanzlei@rechtec.de
120 „Man braucht Durchhaltevermögen“ Seit 1. Mai 2025 leitet Kuratorin, Kunst- und Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Elke Anna Werner als Direktorin die Erfurter Kunstmuseen. Ein Gespräch über Frauen in wissenschaftlichen und kulturellen Führungspositionen. Ihr Ziel ist, die Digitalisierung in den vier Erfurter Häusern voranzutreiben. Wie stehen diese im Vergleich zu anderen städtischen Kunstmuseen in Deutschland da? In vielen anderen Museen und Kunstinstitutionen hat sich in den letzten Jahren die Einsicht durchgesetzt, dass digitale Einblicke in die Sammlungen und ein attraktives digitales Vermittlungsangebot die Besuchszahlen nicht senkt, sondern steigert. Allen voran das Frankfurter Städel hat auf beeindruckende Weise gezeigt, wie ein traditionsreiches Haus mit digitaler Erschließung und Vermittlung seiner Sammlungen ein viel breiteres und auch diverseres Publikum erreicht. Viele Häuser sind diesem Beispiel inzwischen gefolgt und haben entsprechende Abteilungen aufgebaut. Die Erfurter Kunstmuseen haben da großen Nachholbedarf. Wir sind jedoch schon dabei, die Voraussetzungen in der Infrastruktur dafür zu schaffen – und haben zudem den Vorteil, von den Erfahrungen anderer Museen profitieren zu können. 2023 lag der Anteil an Professorinnen laut Statistischen Bundesamt in Deutschland bei 29 Prozent – bisher ein Rekord. Wie werden Frauen in der Wissenschaft wahrgenommen? So positiv diese Entwicklung im akademischen Bereich, aber auch der Museumswelt im Hinblick auf eine größere Diversität in der Führungskultur ist: Je nach Konstellation und Situation nehme ich den Umgang mit Frauen als Direktorinnen oder Professorinnen oft noch keineswegs als üblich und verlässlich etabliert wahr. Da befinden wir uns in einem Prozess, bei dem sich alle aus der „Komfortzone“, aus dem Vertrauten herausbewegen und offen für Anderes sein müssen. Bei den Studierenden ist das übrigens das geringste Problem, weil diese ja in den geistes- und kulturwissenschaftlichen Fächern bis zu 90 Prozent weiblich sind und weibliche Rollenvorbilder sehr positiv wahrnehmen. Was schreckt junge Frauen von einer wissenschaftlichen Karriere ab und welche konkreten Anreize könnten dem entgegenwirken? Der Weg bis zu einer Leitungsposition in der Wissenschaft oder in einer Kulturinstitution ist oft lang und mit vielen Unsicherheiten verbunden. Meist muss man durch eine Phase mit befristeten Verträgen hindurch und auch zu Ortswechseln bereit sein. Sich in einem, auf der Leitungsebene wie eben beschrieben oft noch männlich geprägten Umfeld durchzusetzen, stellt eine zusätzliche Herausforderung dar – dies alles in einer Phase, in der auch Familienplanung und Kinder ein Thema sein können, das Frauen immer noch stärker bindet als Männer. Das ist weithin bekannt. An den Universitäten und im Forschungsbereich haben vor allem Forschungsförderer wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft in den letzten zwei Jahrzehnten Instrumente entwickelt, die weibliche Karrieren sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen. Das reicht von Kinderbetreuung über Mentoring- und Coaching-Angebote bis zur Berücksichtigung der Vielfalt weiblicher Karrierewege. Ich persönlich habe davon sehr profitiert und kann eine solche Form der Förderung nur empfehlen, auch für die Museen und anderer Kulturinstitutionen. Welchen Tipp geben Sie jungen Akademikerinnen? Man braucht Durchhaltevermögen im Sinne von Resilienz. Dafür hilft es, wenn man seine eigenen Stärken und Schwächen kennt. Coaching kann dabei sehr nützlich sein. Netzwerken ist ebenfalls wichtig. Allerdings könnten wir als Frauen – und da beziehe ich auch die erfahrenen und erfolgreichen Kolleginnen mit ein – hier noch ein gutes Stück vorankommen, was einen offenen und sich unterstützenden Erfahrungsaustausch betrifft. Es lohnt sich aber unbedingt, weil es nicht nur eine große Freude ist als Frau in leitender Position gestalten zu können, sondern zugleich auch gesellschaftlich wichtig. Interview: Lutz Granert Foto: Johannes Doppler
2 11 Die Jenpix GmbH setzt auf Frauenpower Die Jenpix GmbH mit Sitz im Herzen Jenas zeigt, wie moderne Arbeitsmodelle und echte Gleichberechtigung Frauen den Weg in Führungspositionen ebnen – ohne Kompromisse bei Familie oder Karriere. Die Agentur unterstützt ihre Kunden mit ganzheitlichem OnlineMarketing dabei, mehr Sichtbarkeit und Reichweite zu erlangen. Zum Leistungsspektrum gehören Suchmaschinenoptimierung, natürlicher Linkaufbau, nutzerfreundliche Online-Shops, hochwertige Website-Inhalte sowie Social-Media-Kanäle mit echtem Mehrwert. Besonders stark ist Jenpix in der Konzeption und Umsetzung mehrsprachiger Content-Projekte in bis zu zehn Sprachen. Das Team um Gundel Woite und Benjamin Paschold ist überwiegend weiblich: 75 Prozent der Beschäftigten sind Frauen. Weibliche Führungskräfte Gundel Woite, wie erklären Sie den hohen Frauenanteil bei Jenpix? Das ist ganz natürlich gewachsen. In unserem kreativen Umfeld bewerben sich überwiegend Frauen. Herkunft, Geschlecht oder Religion spielen bei uns keine Rolle – wir fördern jede:n nach Talent. So ist ein internationales Team mit Expert:innen aus elf Ländern entstanden – die meisten davon weiblich. Viele Unternehmen zögern, Frauen in Führungsrollen zu bringen. Wie sehen Sie das? Eltern im Allgemeinen und Mütter im Besonderen sind ein aus meiner Sicht auf dem Arbeitsmarkt stark unterschätztes Gut. Sie zeichnen sich häufig durch ihre lösungsorientierte und pragmatische Herangehensweise, ihre Empathie und Loyalität sowie Belastbarkeit aus. Was meinen Sie mit Loyalität? Unsere Benefits wie Gleitzeit und Zuschüsse zur Kinderbetreuung wissen viele zu schätzen. Die Fluktuation ist bei uns weit unter Branchenschnitt. Einige Mitarbeitende sind seit über zehn Jahren im Team, viele kamen als Praktikant:innen und führen heute Projekte oder Teams. Was tun Sie konkret bei Jenpix dafür? Wir müssen nicht, wie von der Politik gefordert, mehr arbeiten. Wir müssen Rahmenbedingungen schaffen, um das ungenutzte Talent und Potenzial junger Mütter aktivieren zu können. Bei Jenpix bieten wir jedem flexible Arbeitszeitmodelle, egal ob im Büro oder von zuhause aus. Karriere und Familie dürfen sich nicht ausschließen. Auch in Führungspositionen arbeiten viele Kolleg:innen in Teilzeit. Ich selbst habe zwei kleine Kinder und arbeite als Geschäftsführerin 4 Tage pro Woche. So schöpfen wir das volle kreative Potenzial aus und lassen unseren Mitarbeiter:innen genug Freiraum für ihre Familien. Gerade deshalb kann unser Team immer das Beste für unsere Kunden geben.
Journalismus mit Haltung: Gerlinde Sommer über Führung, Vielfalt und Zukunft der TLZ Gerlinde Sommer ist seit 2022 Chefredakteurin der Thüringischen Landeszeitung. Sie kennt die Zeitung seit 35 Jahren, war anfangs Redaktionsleiterin in Gotha, bevor sie 1998 als stellvertretende Chefredakteurin der TLZ nach Weimar wechselte. Wir fragen sie, warum sie nach der Wende nach Thüringen kam, warum Frauen im Journalismus wichtig sind und ob die TLZ mit 80 Jahren alt oder jung ist. Mit 59 Jahren Chefredakteurin zu werden, ist beeindruckend. Männer würde man fragen, ob das noch auf der Karriereliste stand? Wie war das bei Ihnen – war es ein Plan oder eher eine Überraschung, die sich mit der Zeit ergeben hat? Da haben Sie recht: Nach so langer Zeit war nicht unbedingt damit zu rechnen. Und Karrieren von Männern, die in den 1960ern geboren wurden, sind tatsächlich oft ganz anders verlaufen. Die Zahl der Chefredakteurinnen bei Regionalzeitungen ist immer noch überschaubar. Umso mehr freut es mich, dass ich in diesen durchaus fordernden Zeiten für diese Zeitung an dieser Stelle stehen darf. Es ist mir eine Ehre und eine Verpflichtung. Ein kurzer Blick zurück. Sie sind bereits wenige Monate nach dem Mauerfall nach Thüringen gekommen. Wie war das für Sie damals – ein prägender Schritt? Und wie wurden Sie in der Region und in der Redaktion aufgenommen? Ich bin am 17. März 1990 nach Gotha gekommen und habe da die Gothaer Tagespost redaktionsseitig gegründet. Entscheidend war für mich das Interesse an Land und Leuten. Es ist mir innerhalb kurzer Zeit gelungen, Menschen aus der Region für dieses Vorhaben zu begeistern – und binnen eines Jahres hatten wir als Lokalredaktion 5000 Abonnenten – und dass, obwohl es damals bis zu fünf Tageszeitungen im Kreis Gotha gab. Meine ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren vor allem junge Menschen, die nach dem Ende der DDR in den Journalismus wollten. Es war eine gute Ost-West-Mischung. In Gotha gab es von Anfang an eine Reihe von Menschen, die uns als neue Zeitung unterstützt haben und die unsere Arbeit zu schätzen wussten. Als wir dann Ende 1991 zur TLZ kamen und eine gemeinsame Redaktion entstand, war das ein weiterer Schritt für das Gedeihen dieser Zeitung. Zunächst hatte ich gesagt, ich bleibe zehn Jahre, weil ich die Entwicklung hierzulande miterleben und journalistisch begleiten wollte. 1998 bin ich dann stellvertretende Chefredakteurin geworden und nach Weimar umgezogen. Ich habe es nie bereut. Chefredakteurin Gerlinde Sommer vor dem 1:25-Modell des Gothaer Schloss Friedenstein im Miniaturenpark in Ruhla. Foto: Christiane Fischer 122
Dass ich hiergeblieben bin, trotz anderer Angebote, zeigt auch, wie sehr mir Thüringen am Herzen liegt. Die Zeiten sind schwierig. Umso wichtiger erscheint mir, dass wir als TLZ da sind, dass wir berichten, einordnen, Fragen der Leserinnen und Leser beantworten... Wir sind eine Konstante im Leben vieler Leserinnen und Leser – und zwar als Tageszeitung im Print und als E-Paper, aber auch digital, verlässlich, auf der Höhe der Zeit, modern aber nicht beliebig. Hatten Sie als Journalistin Vorbilder, die Sie besonders inspiriert oder unterstützt haben? Keiner aus meiner Familie war Journalist oder gar Journalistin, aber ich habe an meinen Stationen jeweils Chefs gehabt, die mein Potenzial gesehen haben. Das ist viel wert und dafür bin ich dankbar. Inspiriert haben mich schon in jungen Jahren die leider viel zu wenigen Frauen, die es damals im Journalismus gab. Heutzutage ist Vielfalt ein wichtiges Thema, gerade auch hier bei Funke. Und eine Inspiration ist für mich unsere Verlegerin, Frau Julia Becker, der gerade auch Thüringen und der Regionaljournalismus sehr am Herzen liegt. Welche Werte oder Prinzipien leiten Sie als Chefredakteurin? Ehrlich bleiben! Und nicht unterkriegen lassen von jenen politischen Kräften, die die Demokratie aushöhlen wollen. Die TLZ ist und bleibt vielfältig, wird aber nicht beliebig. Natürlich ist dabei das journalistische Handwerkszeug wichtig. Und es gilt: Wir schreiben Klartext! Was raten Sie jungen Journalistinnen, die langfristig ebenfalls eine Führungsposition erreichen möchten? Wichtig ist eine gute Ausbildung. Ich rate zum Volontariat bei Funke und dazu, vor allem im Lokalen und Regionalen Erfahrungen an unterschiedlichen Stationen zu sammeln. Funke bietet viele Weiterbildungsangebote. Es lohnt sich, diese Chancen zu nutzen. Früher musste ich viel mehr selbst auf die Suche nach solchen Möglichkeiten gehen – mit Erfolg. Mir hat es in all den Jahren geholfen, meinen Blick zu weiten. Wenn Sie zurückblicken: Gibt es eine Entscheidung, die Sie heute anders treffen würden, oder eine Lektion, die Sie gerne früher in Ihrer Karriere gelernt hätten? Nein, ich finde meine Entscheidung, im März 1990 nach Thüringen zu gehen, noch immer richtig. Und zudem gilt der Leitsatz meiner Mutter: Wer über das Vergangene zu viel grübelt, verpasst die Gegenwart und verstolpert die Zukunft. Die TLZ feiert ihr 80-jähriges Bestehen. Ist die Zeitung in Ihren Augen mit 80 Jahren alt oder jung? Und welche Chancen sehen Sie für die Tageszeitung in einem digitalen Zeitalter? Die Schlagzeile der ersten regulären Ausgabe der TLZ am 24. September 1945 lautete “Wiederaufbau durch Demokratie – auf dem Weg zur Freiheit”. Im Grunde beschäftigt uns das bis heute – oder besser gesagt: Es beschäftigt uns immer wieder aufs Neue. Altbacken sind wir als Tageszeitung auf keinen Fall, lebenserfahren sicherlich. Und die Chancen für die Tageszeitung – vor allem auch in ihrer E-Paper-Variante -- stehen gut im digitalen Zeitalter. Es zeigt sich doch, dass ein nicht gerade kleiner Teil der Thüringerinnen und Thüringer gut und verlässlich informiert werden will – in kuratierter Form, übersichtlich, mit Bedacht ausgewählt. Die Menschen wollen wissen, was sich vor ihrer Haustür tut und wer dabei welches Interesse verfolgt. Wir haben bei unserer Leserschaft eine Vertrauensstellung, die es zu erhalten gilt, ganz gleich, ob uns jemand auf Papier oder lieber auf seinem Smartphone oder am Computer liest. Ich bin gerne für die Leserschaft da und wer mir schreiben will, bitte: g.sommer@tlz.de Interview: Christiane Fischer Foto: Funke Medien 2 13
124 Einfach Weltklasse – Marlies Göhr Marlies Göhr, „Baujahr“ 1958, wohnhaft in Jena, Beruf: Psychologin. Die ehemalige Leichtathletin, Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin gehörte in den 1970er und 80er Jahren zu den weltbesten 100-Meter-Läuferinnen. Sie lief 1977 als erste Frau der Welt die 100 Meter unter 11 Sekunden, exakt in 10,88 Sekunden und verbesserte ihren eigenen Weltrekord 1983 in Berlin auf 10,81 Sekunden. Welchen Platz nimmt die Leichtathletik heute in Ihrem Leben ein? Im Herzen einen großen. Bei Wettkämpfen bin ich aber heute nur noch Zuschauerin. Wenn ich es zeitlich schaffe, schaue ich mir sehr gerne die größeren deutschen Sportfeste und Meisterschaften live vor Ort an. Dann bin ich ehrenamtlich im Vorstand des LC Jena e.V., helfe bei Veranstaltungen und bin dort – hoffe ich – Motivatorin für die Leichtathletik. Über welchen persönlichen Erfolg haben Sie sich am meisten gefreut? Am emotionalsten war mein Weltrekord vom 1. Juli 1977, als ich die 100 Meter als erste Frau der Welt unter 11 Sekunden lief. Und der 1. Platz bei der WM 1983. Aber es gab so viele tolle Momente. Foto: privat Seit über 20 Jahren bin ich als Steuerberaterin tätig. Ich habe mich darauf spezialisiert Freiberuflern, kleinen und mittelständischen Unternehmen und Privatpersonen individuelle und ganzheitliche Steuerlösungen anzubieten. Mein Ziel ist es, Sie in allen steuerlichen Fragen optimal zu unterstützen, damit Sie sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Warum meine Kanzlei? Bei mir stehen Sie als Mandant im Mittelpunkt. Ich lege großen Wert auf persönliche Beratung, Transparenz und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Mein Team und ich bilden sich kontinuierlich weiter, um die neusten steuerlichen Entwicklungen und gesetzlichen Vorgaben zu kennen. So kann ich Sie kompetent und steuerlich optimal beraten. Ihre Vorteile auf einen Blick: • Persönliche, individuelle Beratung • Frühzeitige Planung und Steueroptimierung • Spezielle Branchenkenntnisse und langjährige Berufserfahrung • Transparente Kommunikation und pünktliche Abwicklung Wenn Sie auf der Suche nach einer Steuerberaterin sind, die Sie ehrlich, kompetent und engagiert berät, dann sind Sie bei mir genau richtig. Kontaktieren Sie mich noch heute – gemeinsam entwickeln wir die besten Lösungen für Ihre steuerlichen Anliegen und bringen Ihre Finanzen auf Erfolgskurs! Domplatz 11, 99084 Erfurt E-Mail: info@steuerberaterin-korn.de Telefon: 0361 - 657 82 118 Persönlich, kompetent und vertrauensvoll an Ihrer Seite Meine Leistungen • Beratung zur Unternehmensgründung und -nachfolge • Beratung zur Steuerersparnis und Steueroptimierung • Erbschaftssteuer- und Nachfolgeberatung • Vorbereitung und Betreuung von Investitionsvorhaben Meine Qualifikationen • Steuerberaterin • Testamentsvollstreckerin • Fachberaterin für Unternehmensnachfolger (DStV e.V.) • Zertifizierte Stiftungsberaterin (FSU Jena) Mandy Korn, Steuerberaterin und Expertin für Erbschafts- und Schenkungssteuer
Besteht noch Kontakt zu ehemaligen Mitstreiter:innen aus ihrer aktiven Zeit? Ja. Vor allem zu den Jenaer:innen. Besonders enge Freundschaften pflege ich zu meiner Jenaer Staffelkollegin Ingrid Auerswald und zu Kugelstoßer Udo Beyer. Wir sehen uns regelmäßig. Zum Beispiel mit weiteren Ehemaligen beim Athletentreffen in Potsdam. Ein besonderer Höhepunkt im Leben, den man nie vergisst? Natürlich die Geburt meiner Tochter am 9. November 1989 – dem Tag des Mauerfalls. Ein historischer Tag. Haben Ihre Tochter und Enkelkinder die sportlichen Gene mitbekommen? Sie sind alle sportlich. Meine Tochter war lange aktiv im Tanztheater Jena. Und auch die Kleinen, Ida und Ella, bewegen sich gern und viel. Welche Kompetenzen aus Ihrer Profisportlaufbahn nutzen Sie heute noch als Plus im Alltag? Strukturiertheit, Zielstrebigkeit, Ausdauer. Das hilft, alles gut unter einen Hut zu bekommen. Ich arbeite als Psychologin in Jena für die Lebenshilfe und in Bad Sulza in einer Kinder- und Jugendeinrichtung. An die Rente denke ich gar nicht. Dafür liebe ich meinen Beruf zu sehr und werde weitermachen, solange ich kann. Fürs ‚Hausfrauendasein‘ bin ich nicht der Typ. Und wie halten Sie sich fit? Krafttraining und Walking – so wie ich es in die Arbeitswoche einbinden kann. Wie sehen Sie die Entwicklung der Leichtathletik in Deutschland? Die Lage ist allgemein schwierig. Im Kinder- und Jugendbereich haben wir guten Nachwuchs. Leider machen wenige im Erwachsenenbereich weiter. In der Weltspitze spielen wir kaum noch eine Rolle. Gründe gibt es einige. Leichtathleten und viele andere Einzelsportler anderer Sportarten betreiben einen bewundernswerten Aufwand. Aber ihnen fehlen die Mittel. Sie finden kaum Sponsoren. Diese Sportarten werden zu wenig gefördert. Allein über das Ehrenamt ist das nicht zu stemmen. Was mich besonders traurig macht: Es fehlt an Anerkennung und Würdigung. Gibt es für Sie selbst ein Vorbild? Kein Mensch ist perfekt. Aber es gibt viele, von denen man sich ein „Stück“ zum Vorbild nehmen könnte. Für was begeistern Sie sich in der Freizeit? Ich besuche gerne Weimar, Erfurt, aber auch Leipzig und Potsdam. Ich interessiere mich für die Historie, und dort gibt es jede Menge davon, die man sich anschauen kann. Aber das Wichtigste ist die Zeit mit meinen Enkeltöchtern. Immer dienstags ist Oma-Tag. Aber auch sonst bin ich da, wenn ich gebraucht werde. Langeweile gibt es nicht. Kerrin Viererbe 2 15 Wege verlaufen oft nicht nur gerade, sondern erfordern an manchen Stellen Neuorientierung und Entscheidungsfreude. Als ich als junge Absolventin 1990 mein Diplom in Feinwerktechnik erwarb, musste ich mich infolge der Umbrüche der Wendezeit beruflich neu orientieren. Ich engagierte mich kommunalpolitisch und bildete mich in der Immobilienwirtschaft weiter. Mein Weg führte mich ins Wohnungsunternehmen HeimstättenGenossenschaft Jena eG, wo ich 2008 Vorstandsvorsitzende wurde; 2017 wechselte ich in die Geschäftsführung der LEG in Erfurt. Dies ist eine Landesgesellschaft mit einer reizvollen Bandbreite an interessanten Tätigkeitsfeldern – kurz gesagt leisten wir mit einer Vielzahl von Projekten Beiträge dafür, dass Thüringen ein attraktiver Standort zum Investieren, Arbeiten und Leben ist. Die Abteilungen in meinem Zuständigkeitsbereich begleiten beispielsweise Kommunen bei der Aufwertung ihrer Innenstädte, sie unterstützen Bürgermeister und Landräte bei der regionalen Zusammenarbeit, sorgen für bürgernahe Angebote im ländlichen Raum und helfen Unternehmen bei der Deckung ihres Fachkräftebedarfs. Faktoren auf meinem Weg hin zu dieser erfüllenden Tätigkeit gab es einige: Selbstbewusstsein ist entscheidend, alle jungen Frauen sollten Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten haben. Auch das familiäre Umfeld muss stimmen, möglichst mit einem Partner, der den beruflichen Weg ebnen hilft, statt ihn zuzustellen. Zudem ist es wichtig, Kontakte zu knüpfen, (durchaus weibliche) Netzwerke aufzubauen, sich gegenseitig zu unterstützen. In jedem Fall gilt: Es lohnt, sich auf den Weg zu machen! Vita Sabine Wosche, Jahrgang 1966, Thüringerin, ist Diplomingenieurin für Feinwerktechnik. Ab 2000 war sie Mitglied des Vorstands, seit 2008 Vorstandsvorsitzende der Heimstätten-Genossenschaft Jena eG. Seit dem 1. Dezember 2017 ist sie Geschäftsführerin der LEG Thüringen. Sie ist verheiratet, hat drei Töchter und drei Enkelkinder. Mit Selbstvertrauen und Engagement – mein Erfolgsweg in Thüringen Sabine Wosche, Geschäftsführerin der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen)
Nachfolgerinnen in Familienunternehmen Familienunternehmen sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und ihr langfristiger Erfolg hängt stark von einer effektiven Nachfolgeplanung ab. Das Potential von Frauen als Nachfolgerinnen in Verantwortung von Familienunternehmen ist bei weiten nicht ausgeschöpft. Schon heute spielen Nachfolgerinnen eine immer wichtigere Rolle bei der Sicherung des Fortbestands von Familienunternehmen als Stabilitätsanker der Wohlstandssicherung Deutschlands. Mit den richtigen Rahmenbedingungen kann es gelingen, das Potential von Nachfolgerinnen weiter zu aktivieren. Der Verband deutscher Unternehmerinnen hat gemeinsam mit der Friedrich-Naumann-Stiftung eine Untersuchung zu Nachfolgerinnen in Familienunternehmen beauftragt. Mit den Fokusthemen Kinderbetreuung, Vereinbarkeit von Familie und Unternehmen und ländlicher Standort schließt die Studie eine wissenschaftliche Lücke und bietet ein umfassendes Verständnis darüber, mit welchen Herausforderungen sie in diesen Bereichen konfrontiert werden. Anhand dessen werden konkrete politische Empfehlungen abgeleitet. Bürokratische Hürden in Unternehmen binden zeitliche Kapazitäten und erschweren damit die Vereinbarkeit von Familie und Unternehmen. Gezielte Entbürokratisierungsmaßnahmen für mittelständische Unternehmen können hier Abhilfe schaffen und Nachfolgerinnen entlasten. Jasmin Arbabian-Vogel, Präsidentin des Verbands deutscher Unternehmerinnen:„Dem deutschen Mittelstand fehlt es an Nachfolgerinnen. Das muss nicht sein: Wenn es gelingt, pragmatische und vor allem ganztagsflächendeckende Kinderbetreuung zu gewährleisten und überbordende Bürokratie abzubauen, wird Frauen der Weg ins Unternehmertum erleichtert und Nachfolge als Karriereoption attraktiv – damit wäre potenziellen Unternehmerinnen und nicht zuletzt dem Mittelstand geholfen!“ Alansi/vdu Foto: Fotolia 126 Monika Wittig-Gangkofer führt 95 Jahre Tradition erfolgreich in die Zukunft Juwelier-Fachgeschäft in Mühlhausen Seit nunmehr 95 Jahren sind wir als inhabergeführtes Fachgeschäft in dritter Generation für Schmuck und Uhren in Mühlhausen ansässig. Mit einem umfangreichen, hochwertigen Sortiment stehen wir stets beratend an der Seite unserer Kunden und fertigen auch exklusive Schmuckstücke nach Kundenwunsch an. Unser Geschäft wurde 1930 von meinem Großvater Fritz Wittig gegründet. Dieser Name ist bis heute an unserer Hausfassade sichtbar. In unserem Ladengeschäft im Herzen von Mühlhausen in Thüringen halten wir stets ausgewählte Uhren und Schmuckstücke namhafter Hersteller sowie eigens angefertigte Unikate für Sie bereit. Hier können Sie sich in Ruhe beraten lassen und das perfekte Schmuckstück finden. Unser Geschäft ist spezialisiert auf die Beratung, Anfertigung und Herstellung von Eheringen. Unser Angebot lässt keine Wünsche oen. In einem persönlichen Beratungsgespräch setzen wir gemeinsam Ihre Vorstellungen und Wünsche um. Ihre Liebe ist einzigartig? Wir fertigen Ihren individuellen Traumring, der Sie ein Leben lang begleiten wird. Auch Reparaturen, Gravuren und Umarbeitungen führen wir mit Fingerspitzengefühl und viel Liebe zum Detail für Sie durch. Ihre alten Schmuckstücke oder Altgold kaufen wir gerne zu fairen Preisen an. Eine individuelle Beratung, bei der wir uns Zeit für Ihr Anliegen nehmen, ist für uns selbstverständlich. Unser Angebot wird durch den Verkauf von Anlage-Gold und -Silber erweitert: Sie können bei uns Gold- und Silberbarren sowie Münzen als Kapitalanlage oder zur Vermögensabsicherung erwerben. Wir liefern zuverlässig innerhalb weniger Tage. Sie haben sich in ein bestimmtes Schmuckstück verliebt, können aber nicht persönlich in unser Ladengeschäft kommen? Sie wohnen zu weit entfernt, um uns einen Besuch abzustatten? Kein Problem, wir sind auch online für Sie da! In unserem Online-Shop glitzerzeit.de finden Sie unser gesamtes Sortiment an Uhren und Schmuck. So können Sie sich in aller Ruhe nach Feierabend von zu Hause aus bei uns umsehen und Ihren Schmuck oder Ihre Uhr direkt nach Hause bestellen. Die jetzige Inhaberin Monika WittigGangkofer, führt das Geschäft seit 2001 an der Seite Ihres Mannes Ulrich Gangkofer. Frau Wittig ist Goldschmied und Ihr Mann Goldschmiedemeister. juwelier-wittig.de Uhren & Schmuck Monika Wittig e.K. Steinweg 69 99974 Mühlhausen Telefon: 03601 - 443369 E-Mail: info@juwelier-wittig.de Geönet: Mo.£Fr. 9.30-13.00 und 14-17 Uhr, Sa. 10.00-13.00 Uhr ANZEIGE
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