2 5 Weiblicher als Ma(n)n denkt Die Arbeit im Walde, die Forstberufe vom schwer arbeitenden Waldarbeiter bis hin zum planenden und jagenden Förster erschien auf den ersten Blick für lange Zeit als klassische Männerdomäne. „Dies trifft zum Glück nur noch zum Teil zu“, weiß Ulrich Dohle als Bundesvorsitzender des Bundes Deutscher Forstleute (BDF). „In der Forstbranche in Deutschland wächst der Frauenanteil seit einigen Jahren kontinuierlich an.“ Während sich früher bei der Waldarbeit die klassische Rolle der benachteiligten Frauen widerspiegelte, waren die Förster- und Jägertätigkeiten zunächst überwiegend dem Adel vorbehalten und blieben dann bis in die 1970er Jahre eine reine Männerdomäne. In Ostdeutschland hatten Frauen zu DDR-Zeiten im Forst schon früher bessere Berufschancen. „Als Frau fühle ich mich im Forst sehr wertgeschätzt. Gerade die älteren Försterinnen haben dort Pionierarbeit geleistet und trotz der vorherrschenden Männerdomäne ihre Durchsetzungsstärke und Kompetenz unter Beweis gestellt. Ihnen gebührt von uns jüngeren Försterinnen ein großer Dank“, so die hessische Försterin Rebekka Janson. „Im Vergleich zu vielen überrepräsentierten Frauenberufen gibt es in der Forstwelt weniger emotionale Spannungen und Unstimmigkeiten, was die Arbeit ungemein erleichtert. Die klaren Strukturen und die Möglichkeit, aktiv etwas zu gestalten, machen mir große Freude. Allerdings gibt es auch gerade im Bereich Vereinbarkeit von Beruf und Familie dringenden Verbesserungsbedarf, insbesondere bei den Arbeitsspitzen im Winter, wenn die Arbeitsbelastung massiv ist. Ich hoffe, dass sich in diesem Bereich noch viel tun wird, um auch zukünftigen Försterinnen und Förstern mit Familien ein erfolgreiches Arbeiten zu ermöglichen.“ Findet Rebekka Janson, die sich im BDF aktiv für Verbesserungen engagiert. str/BDF Foto: BDF Jasmins Liebe zur Natur begann früh: Als Kind war sie „mehr draußen als drinnen“, übernachtete im Wald, kannte keine Angst – der Wald war ihr Freund. Auch ihr Großvater war ein Naturmensch, der sie bereits in jungen Jahren damit vertraut gemacht hat, wie viel Gutes die Natur für uns Menschen bereithält. Doch zunächst begann sie eine Banklehre. Eine Hüftoperation mit 18 führte sie in das buddhistische Kloster Plum Village (Frankreich), wo sie Achtsamkeit in der Natur intensiv erlebte. Diese Erfahrung hat sie nie wieder losgelassen. Was folgte, war eine beeindruckende Bildungsreise: Ausbildung zur Jugend- und Heimerzieherin, Tourismusfachwirtin, Psychologiestudium, dazu Coachings, Seminare und ein wachsendes Herzensbusiness. Jasmin ist wissbegierig, vielseitig – und tief verbunden mit den Menschen. Me-Time? Braucht sie selten. Sie schöpft Kraft aus Gemeinschaft. Mit 22 wurde Jasmin Mutter, heute gehören drei leibliche, sechs Pflege- und zwei Patchwork-Kinder zu ihrer Familie – die sich als echte Geschwister sehen. 2018 gründete sie die Deutsche Akademie für Waldbaden und Gesundheit – ohne Masterplan, aber mit offenem Herzen. Ihr Motto: „Ich gucke mal, wo die Reise hingeht.“ Sie hört zu, spürt, was Menschen brauchen und entwickelt Angebote, die wirklich etwas bewegen. Die Ausbildungen im Naturkontext sind sehr gefragt und sprechen auch Unternehmen an, für die die Gesundheit ihrer Mitarbeiter wichtig ist. Die vielen positiven Rückmeldungen beflügelten sie, Anfang Mai das WaldResort Hainich am gleichnamigen Nationalpark zu erwerben. Als attraktive Außenstelle der Akademie gedacht, hat Jasmin Schlimm-Thierjung spannende neue Themen vor Augen. Noch mehr Infos gibt es hier: www.waldresort-hainich.de/waldresort WaldResort Hainich Am Hainich 11 99991 Unstrut – Hainich OT Weberstedt Tel: 036022 18810 info@waldresort-hainich.de Jasmin Schlimm-Thierjung – verbunden mit Wald und Menschen „Als ich 2018 die DAWG gegründet habe, hatte ich noch kein konkretes Ziel. Erstmal anfangen und dann schauen, wohin der Weg führt. Dass ich heute hier bin, im WaldResort Hainich und mit neuen Projekten, macht mich sehr stolz, denn es bestätigt meine Überzeugung: Es gibt keine Probleme, sondern nur Herausforderungen!“
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