Festplatz-Reportage Sicherheit steht bei uns immer im Mittelpunkt Rummelspaß mit gutem Gefühl | Nachgefragt bei Frank Hakelberg - Hauptgeschäftsführer des Deutschen Schaustellerbundes e.V. Ein unvergessliches Volksfest, Rummel oder Kirmessen – das sind für viele Menschen Spaß, Freude und gemeinsames Erlebnis. Doch hinter den bunten Lichtern und fröhlichen Gesichtern steckt eine wichtige Grundlage: die Sicherheit der Fahrgeschäfte. Regelmäßige Wartungen, Inspektionen und strenge Kontrollen sorgen dafür, dass die „Fliegenden Bauten“ – wie sie im Amtsdeutsch heißen – zuverlässig funktionieren und Unfälle vermieden werden. Kurz vor dem Rudolstädter Vogelschießen haben wir mit Rechtsanwalt Frank Hakelberg, dem Hauptgeschäftsführer des Deutschen Schaustellerbundes e.V., gesprochen. Er betont: „Unsere Fahrgeschäfte in Deutschland gehören zu den sichersten weltweit. Die Schausteller führen regelmäßig Wartungsarbeiten und Sicherheitsinspektionen durch. Dabei werden alle mechanischen und elektrischen Komponenten genau geprüft, um Verschleiß, Schäden oder potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen.“ Doch er warnt auch: „Die sehr seltenen Unfälle sind dann meist Arbeitsunfälle, die ihre Ursache in menschlichem Fehlverhalten haben. Klar ist: Jeder Unfall ist einer zu viel.“ Deshalb sind Arbeitsschutzschulungen und regelmäßige Unterweisungen für das Personal von entscheidender Bedeutung, um solche Zwischenfälle zu verhindern. Vor der ersten Fahrt: Gründliche Prüfungen für maximale Sicherheit Bevor ein Fahrgeschäft erstmals auf einem Volksfest in Betrieb genommen wird, sind umfangreiche Formalitäten und Kontrollen notwendig. Frank Hakelberg erklärt: „Im Rahmen der sogenannten Erstprüfung wird das Fahrgeschäft auf Herz und Nieren geprüft. Eine zugelassene Prüforganisation kontrolliert die Konstruktion, die verwendeten Materialien, die Elektrik, Steuerungssysteme sowie die Sicherheit bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen. Auch Auf- und Abbau, Transport und die Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften werden genau unter die Lupe genommen.“ Besondere Aufmerksamkeit gilt auch dem Brandschutz und der Stromversorgung. „Bei der Konstruktion eines Fahrgeschäfts wird stets auch das Risiko einer Havarie berücksichtigt. Detaillierte Pläne, Rettungs- und Evakuierungsszenarien sind fester Bestandteil der Prüfung“, so Frank Hakelberg. Das Baubuch: Das Herzstück der Dokumentation des Fahrunternehmens Ein zentrales Dokument bei der Zulassung ist das sogenannte Baubuch. Es enthält statische Berechnungen, technische Zeichnungen, Nachweise zur Standsicherheit und alle Prüfungsdokumentationen. „Das Baubuch ist der Nachweis dafür, dass das Fahrgeschäft den gesetzlichen Anforderungen entspricht Frank Hakelberg - Geschäftsführer Deutscher Schaustellerbund e.V.- betont, dass die Schausteller für die Sicherheit ihrer Fahrgeschäfte hohe Auflagen zu erfüllen haben. Foto: Deutscher Schaustellerbund Auch beim Auf- und Abbau sowie Transport der Fahrgeschäfte müssen die Arbeitsschutzbestimmungen eingehalten werden. Foto: Andreas Abendroth
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