Osterzauber

12 Lass die Sonne in dein Herz Sie ist ein echter Gute-Laune-Bote und lässt den Früh- ling so schön erstrahlen, wie kaum ein anderer Früh- blüher: die Narzisse. Die Blume, deren Blüten in sattem Gelb, in Orange, in Weiß, in zarten Pastell- und Apri- cot-Farben so viel Fröhlichkeit versprüht, ist der Klassi- ker in unseren Blumenvasen und Beeten, sobald sich der Winter verabschiedet. Woher kommt der Name der Narzisse? Aus der griechischen Mythologie. Der römische Dich- ter Ovid berichtet, dass der griechische Held Narziss ein wahrer Frauenschwarm gewesen sei, in den sich jede Frau verliebte. Er jedoch verschmähte jede, die ihn anhimmelte. Er war nur in sich selbst verliebt. Mit seiner Eitelkeit und seinem Hochmut verärgerte er die Götter, die ihn dafür bestraften. Beim Betrachten seines Spiegelbildes im Wasser fand er sich so schön, dass er sich selbst umarmen wollte. Dabei fiel er in den Fluss und ertrank. Als sein Leichnam verbrannt werden soll- te, entrückten die Flammen jedoch dem toten Körper und zurück blieb eine Blume, ebenso schön wie der verblichene Jüngling: die Narzisse. Narzisse oder Osterglocke? Den Begriff Osterglocke benutzen wir gern als Syno- nym für Narzisse, was aus botanischer Sicht so nicht ganz richtig ist. Sprechen wir von Osterglocken, han- delt es sich dabei um Narcissus pseudonarcissus, einer speziellen Narzissen-Art. Jede Osterglocke ist also eine Narzisse, aber nicht jede Narzisse eine Osterglocke. Der richtige Ort im Garten Um die Zwiebeln vor Frost zu schützen, sollten wir sie tief genug in die Erde setzen. Die Empfehlung lautet: doppelt so tief, wie die Zwiebel hoch ist. In sandigen Böden etwas tiefer, in lehmigen etwas höher. Also in einer Pflanztiefe von etwa 10 bis 15 cm. Narzissen bevorzugen nährstoffreichen und gut durch- lässigen Boden, der nicht austrocknen sollte. Besser „solo“ in der Vase In unserem Beet blühen Nelken und Tulpen harmonisch nebeneinander und zaubern uns ein Lächeln ins Ge- sicht. Daher würden wir sie auch gern gemeinsam in der Vase sehen – doch dort mögen sich die beiden Arten überhaupt nicht. Jedem von uns ist es sicher schon aufgefallen – beim Schnitt für die Vase gibt’s fiesen Schleim. Das liegt da- ran, dass in Narzissen als Schutz vor Fressfeinden ein Alkaloid namens Lycorin enthalten ist. Diesen schleimi- gen Stoff gibt die Schnittblume ins Wasser der Vase ab und vergiftet die Tulpen dabei regelrecht. Sie verwel- ken sehr schnell. Narzissen bleiben in der Vase also am besten unter sich. Kerrin Viererbe Foto: pixabay

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