Osterzauber
Hefezopf und Osterlamm Ostern ist Familienzeit, mit vielen traditionellen Bräu- chen. Dazu gehören für viele auch große Festmahle zum Ende der 40-tägigen Fastenzeit, die gemeinsam zelebriert werden. Klassische Ostergebäcke und natür- lich das Ei dürfen dabei nicht fehlen. Ein frühlingshaft gedeckter Frühstückstisch und der gemeinsame Genuss von traditionellen Köstlichkeiten – für die meisten Deut- schen ein fester Bestandteil zum Hochfest Ostern. In vielen Familien gehört ein klassisches Ostergebäck, wie der geflochtene Osterzopf, auf die Festtafel. Ostersymbole Die Form des Zopfes hat eine symbolische Bedeutung. Die drei Stränge stehen für die Dreifaltigkeit, während das Flechten als Symbol für die Verbundenheit und Einheit gilt. In einigen Regionen Deutschlands glaub- te man außerdem, dass ein gut geflochtener Hefezopf Glück und Wohlstand für das kommende Jahr bringen würde. Auch Hase und Osterlamm aus Biskuit- oder Sandku- chenteig sind beliebt und dekorativ. So galten Hasen und Ei bereits im alten Ägypten als Sinnbild für die Fruchtbarkeit. Im Laufe der Zeit wurden dann dem Hasen die Ostereier praktisch „untergeschoben“. Viele Geschichten ranken sich um die eigentliche Ent- stehungsgeschichte des heutigen Osterhasens. Der Brauch, dass verschiedene Tierarten – und nicht nur der Osterhase – für das Färben und Verstecken der Eier zuständig sind, reicht zurück bis ins 16. Jahrhundert. In einigen Gegenden brachten auch Hahn, Kuckuck, Storch oder Fuchs Ostereier. Ab dem 19. Jahrhundert setzte sich dann der Hase als unumstrittenes Symboltier für Ostern durch. Das Lamm spielt in verschiedenen Religionen eine gro- ße Rolle und ist ein Symbol für Reinheit sowie Unschuld. Im Christentum hat es noch eine andere Bedeutung. Je- sus selbst wird als „Lamm Gottes“ bezeichnet, „das die Sünde der Welt hinwegnimmt“ (Johannes 1,29). Ostern in Europa Das Osterbrot spielt auch in anderen christlich gepräg- ten Ländern eine wichtige Rolle: Die traditionelle Oster- pinze ist beispielsweise im Süden Österreichs, in Slo- wenien und Kroatien weit verbreitet. Optisch ähnelt sie einem Brötchen, gebacken wird sie jedoch aus Germ- teig. Die Osterpinze wird am Karsamstag geweiht und am Ostersonntag zusammen mit üppigen Fleischge- richten verzehrt. Eine ganz eigene Form hat das italienische Osterge- bäck. Die Colomba Pasquale wird in Form einer Taube aus Hefeteig gebacken und mit Mandelblättern oder Hagelzucker verziert. Die Taube gilt in Italien als Sym- bol göttlichen Beistands. Eines eint alle klassischen Ostergebäcke in Europa: Sie sind Teil des kulturellen Erbes und eine beliebte Tradition. pa/baeckerhandwerk Foto: ots/ baeckerhandwerk 8
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