LandIdee Altes Wissen

Die Attraktiven 72 GartenWissen Blutampfer (Silene vulgaris) ☞ Anbau: Blutampfer mag nährstoffreiche, halbschattige Plätze und gern auch mal nasse Füße. Ab April beginnt die Aussaat ins Freiland. ☞ Ernte: Sobald die Blätter etwa 10 cm lang sind, können einzelne Blätter abgezupft werden. ☞ Verarbeitungstipps: Die Blätter können als Gemüse, in Salaten und Suppen oder auch in Smoothies verwendet werden. Außerdem sind sie eine wichtige Zutat in der Frankfurter Grünen Soße. Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus) ☞ Anbau: Die Aussaat erfolgt im Frühling auf sonnigen bis halb- schattigen, frischen, lockeren Böden ohne Staunässe. ☞ Ernte: Die Blätter werden über den Winter bis zum Frühjahr geerntet, die Triebe im Sommer und ab Oktober die fleischigen Wurzeln. ☞ Verarbeitungstipps: Wie Rucola können die Blattrosetten als Salat und die Knollen wie Wurzelgemüse zubereitet werden. Artischocke (Ornithogalum pyrenaicum) ☞ Anbau: Die Artischocke braucht einen geschützten, sehr sonnigen Standort und nährstoffreichen Boden. Winterschutz wird empfohlen. ☞ Ernte: Vor der Blüte ab August/ September wird zuerst der geschlossene Blütenkopf an der Triebspitze mit einem Messer geerntet. ☞ Verarbeitungstipps: Köpfe in Salzwasser garen, Blättchen abziehen und das weiche Innere mit Aioli oder einem Dressing verzehren. Guter Rat: Meerkohl bleichen Die fleischigen Blätter und die Triebe mit den Knospen sind essbar. Wer die Bitterstoffe verringern möchte, bleicht die Triebe im Frühjahr. Dazu wird ein Eimer über die Pflanze gestülpt. Die kletternde Erd- oder Indianerbirne bildet im Herbst unterirdisch essbare Knollen aus, die so ähnlich wie Süßkartoffeln schmecken Sprosse und Blätter Gemüse wie der Gute Heinrich (Chenopodium bonus-henricus), Baumspinat (Fagopyrum cymosum), Wildpflanzen wie die Glockenblume und die Silene liefern hauptsächlich Blätter und Sprosse. Was die Bedürfnisse und Standortbedingungen angeht, so sind diese so unterschiedlich wie die Pflanzen selbst. Es macht viel Freude, im Sommer wie im Winter das Grün der Winterheckenzwiebeln für Suppen, Salate und Aufläufe aus dem Garten zu holen oder Mengen von Baumspinat vor dem Einfrieren zu blanchieren, wohl wissend, dass die Pflanzen im Herbst zwar einziehen, im Frühjahr aber wieder aus der Erde spitzen und sich bald zu großen Pflanzen mit viel Blattmasse entwickeln werden. Nicht alle Blattpflanzen ergeben eine reiche Ernte, trotzdem bereichern sie unseren Speisezettel, erschließen uns auch geschmacklich „neue Welten“ und sind es auf jeden Fall wert, im Garten zu wachsen. Christine Weidenweber

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