78 GartenWissen Gegen lästige Schädlinge wie Fliegen, Raupen und Läuse gibt es im Garten Gegenspieler, die sie im Schach halten. Oft ist eine Bekämpfung gar nicht nötig. Warten Sie erst einmal ab, ob Florfliegen, Marienkäfer & Co. die Schädlinge nicht in den Griff bekommen. Altes Hausmittel: Steinmehl Gesteinsmehle bzw. Urgesteinsmehl wird im Garten seit Langem zur Verbesserung des Bodens eingesetzt. Das fein gemahlene mineralische Pulver aktiviert das Bodenleben, es kann aber auch als Pflanzenstärkungsmittel gegen Pilzkrankheiten eingesetzt werden. Viele Gesteinsarten, z. B. Granit, enthalten nämlich Kieselsäure. Mit Wasser verdünnt und auf Blätter und Triebe gespritzt, wird das Pflanzengewebe widerstandsfähiger. Pilzsporen haben es dann viel schwerer, einzudringen. Verbreitung stoppen Auch mit der richtigen Gießtechnik können Sie verhindern, dass Krankheitserreger zu den Pflanzen gelangen. Bei Tomaten ist das besonders wichtig: Sie werden dicht am Boden gegossen, damit kein Spritzwasser und Erde mit dem Wasserstrahl an Stängel und Blüten gelangt. Der Botrytispilz bzw. Grauschimmel überdauert im Boden und gelangt dann mit dem Spritzwasser an die Stängel. Um eine Verbreitung von Blattkrankheiten zu stoppen, lohnt es sich, nicht zu dicht zu pflanzen, damit der Wind nach einem Regen die Blätter schnell trocknen kann. Bleibt Wasser über längere Zeit haften, entstehen schnell Eintrittspforten für Pilzkrankheiten. Christine Weidenweber Milch ☞ Sie hat eine fungizide Wirkung vor allem bei Mehltaupilzen. Mit Wasser verdünnt, können Gurken, Zucchini und Kürbisse im Gewächshaus damit gespritzt werden. Hierzu werden 500 ml Kuhmilch in 1 l Wasser verdünnt und in eine Sprühflasche gefüllt. 1 l der Brühe reicht für 10 Quadratmeter. Zwiebel ☞ Verschiedene Inhaltsstoffe in Zwiebeln hemmen die Ausbreitung von Pilzkrankheiten wie der Dürrfleckenkrankheit, Grauschimmel und Braunfäule. Die Zubereitung ist einfach: 50 g geschälte Zwiebeln hacken, in 1 l Wasser 10 Minuten kochen, weitere 15 Minuten ziehen lassen und abfiltern. Molke ☞ Ähnlich wie Kuhmilch wirkt auch Molke gegen Echte Mehltaupilze. 60–80 ml werden für die Anwendung in 1 l Wasser gemischt und befallene Zucchini, Gurken, Kürbisse und Weinreben damit eingesprüht. Vorbeugend kann Molke auch bei einem leichten Befall mit Blattläusen an Tomaten eingesetzt werden. Sonnenblumenöl ☞ Die Ölsäuren im Sonnenblumenöl senken den pH-Wert der Blätter. Das macht es Echten Mehltaupilzen schwer, sich auszubreiten. Für die Anwendung bei Tomaten werden 1–5 ml Öl mit 1 l Wasser gemischt. Als Emulgator eignet sich Lecithin. Öl und Wasser mischen sich dann besser. Was sind Grundstoffe? Viele alte Hausmittel gegen Pflanzenkrankheiten und Schädlinge zählen heute zu den Grundstoffen. Sie sind unbedenklich für Mensch und Umwelt und eignen sich perfekt für den Einsatz im Garten. Krankheiten erkennen Vor der Bekämpfung kommt die Diagnose. Das ist auch im Garten wichtig. Sind Sie unsicher, um welche Krankheit es sich handelt, können Gartenakademien Ihnen weiterhelfen. Mittlerweile gibt es auch Erkennungs-Apps. Braunfäule tritt vor allem an Tomaten und Kartoffeln auf Echter Mehltau zeigt sich mit einem weißen Pilzbelag auf Blättern Falscher Mehltau tritt bei Regen und hoher Luftfeuchtigkeit auf Rostpilze zeigen sich mit kleinen, auffällig gefärbten Pusteln
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