und Antarktis, in Wüstenregionen und unter Wasser gibt es einige Arten. Ein Teil ihrer Erfolgsgeschichte fußt im echten Wortsinn auf ihren wurzelartigen Strukturen, den sogenannten Rhizomen, mit denen sie lange Zeit unterirdisch überleben können, selbst dann, wenn die oberirdischen Wedel absterben. Farne können warten, bis sich die Lebensbedingungen für sie wieder verbessern, bevor sie neu austreiben. Ihr weltweiter Erfolg hat aber auch mit ihrer ausgeklügelten Saftig grün, mit fiedrigen, wedelförmigen Blättern, die einem zentralen Herz entspringen, und einem Hauch von Urzeit, der sie zu umwehen scheint: Es ist kein Wunder, dass uns Farne so sehr faszinieren. Denn sie sind Pflanzenrelikte aus uralten Zeiten, lebende Fossilien, die vor Hunderten von Millionen Jahren – also lange vor der Zeit, als die ersten Dinosaurier auf der Erde umherstapften, und sehr lange vor der Zeit, als die ersten Blütenpflanzen auf der Erde erschienen – als eine der ersten Pflanzen unseres Planeten entstanden. Robuste Gewächse, die im Verlauf der Erdgeschichte sogar zum Hauptnahrungsmittel vieler pflanzenfressender Dinosaurier gehörten – zu einer Zeit, als die Pflanzenwelt der Trias- und die Wälder der Jurazeit noch von riesigen Baum- und Palmfarnen bestimmt wurde. Echte Überlebenskünstler Farne sind anpassungsfähige Gewächse, die es geschafft haben, selbst das große Massenaussterben am Ende der Kreidezeit vor 66 Millionen Jahren, in dem zwei Drittel aller Tiere und Pflanzen der damaligen Welt ausstarben, zu überleben. Mehr noch: Sie hatten die Fähigkeit, sich weltweit zu verbreiten und weiterzuentwickeln. Auf rund 12.000 Arten wird ihre Gruppe aktuell geschätzt. Selbst in der Arktis Aus einem Land vor unserer Zeit Zauberhaft schön: Farne Der Baumfarn Cyathea australis ist mit einer Höhe von 20 m und bis zu 3 m langen Wedeln der größte Farn der Welt (li). Besonders faszinierend sind Farne während des Austriebs, wenn sich die Wedel entrollen und an Bischofsstäbe erinnern (re.) Seit 400 Millionen Jahren bereichern Farne das Bild der Erde – und zählen damit zu den ältesten Pflanzen der Welt. Sie erlebten sogar die Dinosaurier leibhaftig und spielten in der Geschichte der Menschheit eine große Rolle. Fotos: Imago, ddp (2), Mauritius (3), Flora Press, Gap (2), Verlag , Dr. Angelika Huber-Janisch (2) 87
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