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Viele Pflanzen vertragen einen heißen Ölauszug, wie für die Ringelblumensalbe, der als hygienisch für Salben-Neulinge gilt Expertin für Arznei- und Wildpflanzen Irmi Kaiser (l.) und ihre Kollegin, die Seminarleiterin und Buchautorin Gabriela Nedoma Das aloeartige Gel im Hauswurz hilft, wie die Aloe selbst, gegen Juckreiz, Sonnenbrand, Stiche, Verbrennungen und Entzündungen und trockene Haut (Rezept Seite 99) ApothekenWissen 96 Die verschiedenen Basisfette der Salben und Cremes: Öle aus Distel, Sonnen- blume, Hanf und Olive, dazu das Kokosöl, Ziegenfett, aber auch Butter und Schweinefett. „Beide sind besser als ihr Ruf und verhalten sich hautneutral“ Kontakt Irmi Kaiser Osterwasser 7 A–4144 Oberkappel Tel. +43 (0) 72 84/2 28 89 info@unkrautgenuss.at www.unkrautgenuss.at Gabriela Nedoma www.gabriela-nedoma.at erst einmal hinaus in ihren wilden Garten. Das Körbchen im Arm, pflückt sie hier ein paar Kräuter, dort eine Blüte, gräbt eine Zwiebel aus und schneidet Hauswurz für unsere Salben. Gabriela Nedoma erklärt nebenbei, was genau Salben ausmacht: „Öle sind bei Zimmertemperatur flüssig, lassen sich auf der Haut leicht verteilen und eignen sich für Massagen und großflächige Anwendungen. Salben und Cremes sind hingegen halbfest und streichfähig. Salben sind dabei wasserfrei, bei Cremes wird zu der Salbe Wasser oder Tinktur beigemischt und emulgiert. Cremes spenden der Haut Feuchtigkeit und unterstützen die schnelle Aufnahme der Wirkstoffe. Salben hingegen sind rückfettend und sorgen dafür, dass die Haut elastisch bleibt.“ Je nach den verwendeten Inhaltsstoffen können Salben deckend oder penetrierend, also durchdringend wirken. Weiter erklärt die Expertin zu den sonst noch verwendeten Inhaltsstoffen: „Die in Salben oder Cremes verarbeiteten Kräuter machen diese wirksam und verleihen ihnen durchblutungsfördernde, entzündungshemmende, kühlende, abschwellende oder sogar psychoaktive Eigenschaften. Salben mit Rosskastanie, Mutterkraut oder Harzen wirken tief, sie stärken die Gefäße und lösen Muskelkrämpfe. Andere helfen eher oberflächlich, schützen vor Feuchtigkeitsverlust und lindern Wunden oder Stiche“, so Gabriela Nedoma. Salben können zudem den gesamten Organismus, Blutkreislauf und auch das Nervensystem beeinflussen. Heilsame Bio-Salben Öle, Fette und Bienenwachs in Bio-Qualität sind ein Muss bei der Herstellung natürlicher Kräutersalben. Pflanzenöle wie Hanföl, Olivenöl und Sonnenblumenöl eignen sich gut zum Ansetzen von Heilölen mit Kräutern. Als Fettgrundlagen bieten sich Butter, Schweinefett oder Ziegenfett an (ebenfalls bio). Die Rezepte aus der Klostermedizin werden von unseren Fachfrauen noch mit etwas Wasser versetzt, das schützt die Salbe vor Hitze. Irmi Kaiser: „Auch wundstillende Wiesensalben aus Schafgarbe, Kamille und Gänseblümchen lassen sich leicht herstellen. Es existieren so viele Möglichkeiten, die wirksam und schnell zuzubereiten sind. Probieren Sie es einfach aus!“ Kati Hofacker

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