Kurze Fuffzehn #09
46 | Fans Kerl inne Kiste, der Siegeslauf vonne Roten is beendet – der Höhenflug und die Glücksgefühle der Fanseelen noch lange nich! Aber lass ma der Reihe nach: Zunächst war ersmal dat Spiel gegen den Waldhof. Ker, die Mannheimer ham sich die Saison sicher auch anders vorgestellt. Läuft ma gar nich bei denen. Kann man von uns nich grade sagen. Auch wennet zu Halbzeit gegen den Waldhof noch 0:0 stand, hatte ich nie dat Gefühl, dat da wat schieflaufen könnte. Am Ende stand ein hochverdientes, knuspriges 2:0 und Platz 3. RWE-Fan sein war selten schöner. Dem Opa Luscheskowski sein Enkel Ein Blick durch die rot-weisse Brille. Und da sind wir dann auch im Jetzt und Hier: Dat letzte Spiel ging verloren. In Ingolstadt, beim Audi-Plastik-Club is dat keine Schan- de. RWE war in meinen Augen über weite Strecken auch die bessere Truppe. Einziges Manko mal wieder, dat einfach zu wenig aus den Möglichkeiten gemacht wird. Aber ganz ehrlich: Juckt doch kein Schwein! RWE steht nämmich aktuell gut da, schreibt einfach ma gute Schlagzeilen, macht Spaß und is gefühlt immer noch auf ner Überholspur. Man merkt einfach, dat da grade wat wächst. Und da haut uns auch ne Niederlage beim FC Audi nich um. RWE is wieder sexy. Ein fast vergessenes Ge- fühl, dat grade einfach nur ausgekostet wird. Heute wollen sich dem Dabro seine Bengels die Niederlage ausse Klamotten schütteln und versuchen sich Platz 3 zurückzuholen. Leicht wird dat nich. Sandhausen is aktuell gut drauf und will unbedingt nach oben klettern. Aber Vinko, Cedi, Jacob und Co. ham Blut geleckt und haben auch Bock auf Spitzengruppe! Und ich hab Bock auf RWE – so sehr wie schon lan- ge nich mehr. Es tut sich wat und wir sind alle live dabei! Also weitermachen, weiter genie- ßen und immer dran denken: K er, muss man sich auch ma auffe Zunge zergehen lassen. Fuffzehn Jahre waren wir inne Versenkung. Inne fußballerischen Bedeutungslosigkeit. Bis runna inne NRW-Li- ga. Quasi vonne Landkarte geputzt. Viele Jah- re nur Dreck gefressen und auch im letzten Jahr nur dank grenzwertiger Regenschlacht und einem Zwickauer Bierbecher nich abge- stiegen. Wer aber so viele Jahre Dreck fressen kann, der kann auffe anderen Seite auch einen Mo- ment besonders genießen! Dennwennwir getz ma ganz ehrlich zu uns selber sind – so wat richtich aussergewöhnliches is bei uns ja gern ich passiert. Wir sind dank fünf knappen aber verdienten Siegen in der Mitte der Spielzeit auf Platz drei der Liga gerutscht. Dat soll die aktu- ellen Leistungen nich runtermachen. Aber wir ham nicht die Championsleague erreicht, auch nicht mit Platz drei beendet und sind auch – da machen wir uns ma getz nix vor – nich dat Maß aller Dinge inne Liga. Aber Dabros Ben- gels spielen dabei echt gute Kugel. So gut, dat sich aktuell jeder Essener damit zu 1907 Pro- zent identifizieren kann. Einfach ehrlich und sympathisch.
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