Kurze Fuffzehn #12

Vorbericht 2024 2025 Kurze fuffzehN | 5 Bei Ihrer zurückliegenden Station haben Sie den FC Augsburg in der Bundesliga betreut. Warum hatten Sie sich entschieden, eine Aufgabe im Abstiegskampf der 3. Liga anzu- nehmen? Ich hatte bei meiner ersten Amtszeit schon eine gute Zeit in Unterhaching. Das ist auch ganz unabhängig von der Liga beziehungs- weise von der sportlichen Situation. Ich kann mich mit der Philosophie, wie sie in Haching verstanden und gelebt wird, gut identifizieren. In der dritthöchsten Spielklasse waren Sie neben der SpVgg zuvor auch schon beim SSV Jahn Regensburg tätig. Was macht die 3. Liga aus Ihrer Sicht aus? Die 3. Liga hat in Deutschland schon immer einen hohen Stellenwert. Die vielen Traditi- onsvereine, die dort spielen, garantieren viele Fans und spannende Partien. Sven Bender war in Leverkusen schon Ihr Spieler. Wie ist es, nun auch als Co-Trainer mit ihm zusammenzuarbeiten? Wir haben ein sehr enges Vertrauensverhält- nis und ich bin froh, ihn als Assistenten an meiner Seite zu wissen. Jahresübergreifend wartet die SpVgg nun seit 18 Begegnungen auf einen Dreier. Wie soll der Negativlauf durchbrochen werden? Mit einem Sieg. Der bislang letzte Erfolg in der Meister- schaft gelang gegen den nächsten Gegner Rot-Weiss Essen. Werden Sie das Hinspiel nochmal thematisieren? Das Hinspiel ist Geschichte. Wir müssen die zurückliegenden Spiele analysieren und da- raus unsere Lehren ziehen. Wir dürfen nicht so viele einfache Fehler machen. Der Rückstand auf RWE – und damit die si- chere Zone – beträgt neun Punkte. Ist das Aufeinandertreffen für Ihr Team schon so etwas wie ein "Endspiel"? Nein. Natürlich ist unsere Ausgangslage nicht leichter geworden. Aber solange es rechnerisch noch möglich ist, werden wir in jedem Spiel alles versuchen. Wie ist Ihr aktueller Eindruck vom Gegner? Im Gegensatz zu uns hat RWE jetzt sechs Punkte aus zwei Spielen geholt. Das Momen- tum spricht erst einmal ganz klar für den Heimverein. Was wird für das Duell entscheidend sein? Entscheidend wird sein, dass wir es endlich schaffen, unsere beste Leistung abzurufen. Ich bin überzeugt davon, dass ein Erfolgser- lebnis vieles verändern kann. Die Moral der Mannschaft stimmt. Das hat man auch in der zweiten Halbzeit gegen Osnabrück wieder gesehen, als wir nach einem 0:2-Rückstand noch auf 2:3 herangekommen sind. Herzlich willkommen an der Hafenstra- ße, Herr Herrlich! Ihr Teammusste mit der 2:3-Heimniederlage gegen den VfL Osna- brück zuletzt einen weiteren Rückschlag einstecken. Wie haben Sie die Partie gesehen? Heiko Herrlich: Wir hatten uns das anders vorgestellt. Unter der Woche haben wir gut trainiert und uns viel vorgenommen. Aber wir haben es zuletzt einfach nicht geschafft, die Trainingsleistungen auch in den Spielen auf den Platz zu übertragen. Wie viel Aufbauarbeit ist nach der Nie- derlage gegen einen direkten Mitkonkur- renten im Kampf um den Klassenverbleib notwendig? Generell genau so viel, wie es gegen jede andere Mannschaft der Fall ist, wenn du verlierst. Natürlich war das Spiel eine Rie- senchance für uns, die wir jetzt erst einmal nicht genutzt haben. Nach drei Partien unter Ihrer Regie wartet das Team somit noch auf den ersten Zähler. Hätten Sie mit solchen Anlaufschwierigkei- ten gerechnet? Ich wusste um die Schwere der Aufgabe. Deshalb war ich auch nicht überrascht. Wir waren jetzt ein paarmal schon so nah dran – wie zum Beispiel gegen Ingolstadt. Da hat uns einfach auch das nötige Spielg- lück gefehlt. „Erfolgserlebnis kann viel verändern‟ Unterhaching-Trainer Heiko Herrlich vor Gastspiel bei Rot-Weiss Essen. Seinen Start als neuer Cheftrainer bei der SpVgg Unterhaching hatte sich der frühere Nationalspieler Heiko Herrlich (53) si- cherlich anders vorgestellt. Die ersten drei Partien unter der Regie des Ex-Profis von Bayer 04 Leverkusen, Borussia Mönchen - gladbach und Borussia Dortmund gingen verloren. Vor der Partie bei Rot-Weiss Essen wartet der Tabellenletzte inzwischen seit dem 2:0 im Hinspiel auf den dritten Saisonsieg. Dennoch hat der ehemalige Bundesliga-Torschützenkönig, der in der höchsten deutschen Spielklasse auch schon als Cheftrainer tätig war (bei Bayer 04 Leverkusen und beim FC Augsburg), die Hoffnung noch längst nicht aufgegeben und will mit seinem Teammöglichst schon im Stadion an der Hafenstraße die Wen- de einleiten. Vor dem Anpfiff sprach Herrlich mit der Redaktion der "kurzen fuffzehn" über seinen Start und die Chancen im Kampf um den Klassenverbleib. Zurück an alter Wirkungsstätte: Heiko Herrlich. (Foto: SpVgg Unterhaching)

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