Kurze Fuffzehn #18

Vorbericht 4 | Kurze fuffzehn 2024 2025 ten gezählt – unter anderem wegen der wirt- schaftlichen Kraft, die der Verein auch dank der erheblichen Einnahmen aus der zurück- liegenden Saison im DFB-Pokal besitzt. Auch wenn es zuletzt mit dem 1:4 gegen Tabellen- führer Dynamo Dresden einen Rückschlag gab, werden die Saarbrücker weiterhin alles tun, um zumindest noch Dritter zu werden. Wir müssen also mit sehr viel Widerstand rechnen. Mit Alois Schwartz nimmt ein neuer Trai- ner erstmals auf der FCS-Bank Platz. Wel- che Auswirkungen wird der Trainerwech- sel haben? Alois Schwartz ist ein extrem erfahrener Trainer, der beispielsweise mit dem Karls- ruher SC auch schon aus der 3. Liga in die 2. Bundesliga aufgestiegen ist. Er steht für ei- nen sehr disziplinierten und gut organisier- ten Fußball. Die Herangehensweise wird sich sicherlich von seinem Vorgänger unterschei- den. Darauf haben wir uns in dieser Woche vorbereitet. Es ist für Dich das zweite Duell mit einem früheren Verein in Folge. Von Juli 2021 bis Oktober 2022 warst Du beim FCS tätig. Wel- che Erinnerungen hast Du daran? Wir haben damals aus meiner Sicht keine schlechte Saison 2021/2022 gespielt, wur- den am Ende Tabellensiebter, obwohl uns beispielsweise als einzigem Klub sechs Punkte wegen des damaligen Rückzugs von Türkgücü München abgezogen wurden. Zu Beginn der folgenden Spielzeit haben dann viele Leute im Umfeld den Aufstieg in die 2. Bundesliga gefordert. Mit 16 Punkten nach acht Partien hatten wir auch einen sehr gu- ten Start hingelegt, waren unbesiegt und hatten zu diesem Zeitpunkt mit nur vier Gegentoren die beste Abwehr im deutschen Profifußball. Ausgerechnet mit dem 0:1 in Essen gab es die erste Niederlage! Das stimmt. Zu diesem Zeitpunkt gab es eini- ge Unruhe im Verein, da kurz zuvor mit dem späteren Trainer Rüdiger Ziehl ein neuer Manager installiert wurde. Danach habe ich keinen richtigen Zugriff mehr auf das Team bekommen, so dass die spätere Trennung letztlich unausweichlich war. Das war sehr schade und für mich auch ein unschönes Ende, das auch nicht richtig aufgearbeitet wurde. Das ist aber Vergangenheit und längst abgehakt. Durch die Erfolgsserie nach der Winterpau- se gab es zuletzt nur wenige Wechsel in der Startformation. Könnte sich das bis zum Saisonende ändern, um dem einen oder an- deren Spieler die Möglichkeit zu geben, sich zu zeigen? Ja, das ist definitiv geplant. Es muss jetzt nicht schon gegen Saarbrücken der Fall sein, könnte aber schon in den kommenden Parti- en passieren. Es ist schließlich nicht unwich- tig für mich, mir mit Blick auf die nächste Saison einen Überblick zu verschaffen, zu welchen Leistungen einige Spieler fähig sind, wenn sie von Beginn an spielen. Wir werden dabei aber sehr moderat vorgehen und es auf einzelne Positionen beschränken. Denn wie schon gesagt: Im besten Fall wollen wir den Flow bis zum Pokalfinale beibehalten. Und gerade bei uns an der Hafenstraße wollen wir unbesiegt bleiben. RWE-Cheftrainer Uwe Koschinat vor Heimspiel gegen 1. FC Saarbrücken. „Wir benötigen die maximale Schärfe“ #Uwe Koschinat Dank der starken Rückrunde mit zehn Siegen aus den ersten 15 Partien hat Rot-Weiss Essen bereits am 35. Spieltag in der 3. Liga die Möglichkeit, den erneuten Klassenverbleib aus eigener Kraft endgültig unter Dach und Fach zu bringen. Schon ein Remis an diesem Samstag, 14 Uhr, gegen den Aufstiegsaspiranten 1. FC Saarbrücken würde nicht nur das Erreichen der 50-Punkte-Marke bedeuten, sondern auch die letzten rechnerischen Zweifel an einer weiteren Saison in der dritt- höchsten deutschen Spielklasse beseitigen. RWE-Cheftrainer Uwe Koschinat stellte sich vor dem Traditionsduell mit sei- nem früheren Verein aus dem Saarland, der seit dieser Woche vom ehemaligen RWE-Profi Alois Schwartz trainiert wird, wie immer ausführlich den Fragen der "kurzen fuffzehn". Hallo Uwe! Nach dem 2:0-Auswärtserfolg am Karsamstag beim SV Sandhausen hat Rot-Weiss Essen auch den rechnerisch si- cheren Klassenverbleib bereits vier Runden vor dem Saisonende dicht vor Augen. Wie fällt Dein Fazit aus? Uwe Koschinat: Es war eine sehr erwach- sene Leistung des gesamten Teams und ein weiterer großer Schritt. Es gehört zwar zur Wahrheit, dass Sandhausen bei den ersten beiden Chancen durchaus hätte in Führung gehen können. Wir haben dann jedoch wie - der einmal unsere erste klare Tormöglichkeit zur Führung genutzt und danach kaum mehr etwas zugelassen. Das sah schon sehr souve- rän aus und hat wieder einmal unter Beweis gestellt, dass es für die Gegner gegen uns sehr schwierig ist, wenn wir erst einmal in Führung liegen. Vier Ligaspiele stehen bis zumSaisonende noch aus. Was nimmst Du Dir mit dem Team vor? Grundsätzlich spricht von mir aus nichts da- gegen, unsere Serie noch weiter fortzusetzen. (lacht) Auf jeden Fall gibt es keinen Grund, jetzt irgendwie nachzulassen. Ganz im Gegenteil! Unser nächstes Ziel wird es sein, die 50-Punk- te-Marke zu knacken. Das können und wollen wir schon gegen Saarbrücken schaffen. Wenn wir gegen diesen starken Gegner eine Chan- ce haben wollen, benötigen wir die maximale Schärfe. Es ist auch ein Ziel, unsere gute Positi- on in der Rückrundentabelle zu halten. Wenn wir dort bis zum Saisonende unter den ersten drei Teams bleiben, wäre das keine schlechte Basis für die nächste Saison. Welche Rolle spielt dabei das Niederrheinpo- kal-Endspiel am 24. Mai beimMSV Duisburg? Das hat selbstverständlich einen sehr hohen Stellenwert. Wir sind alle heiß darauf, den Po- kal nach Essen zu holen und in der nächsten Saison wieder im DFB-Pokal zu starten. Gute Leistungen in der Liga sind dafür die beste Vorbereitung. Dafür werden wir alles geben. Mit dem 1. FC Saarbrücken kommt eine Mannschaft an die Hafenstraße, die noch um den Aufstieg mitspielt und zumindest noch gute Chancen auf den Relegationsrang besitzt. Wie schätzt Du den Gegner ein? Der Verein wurde vor Saisonbeginn ganz si- cher nicht zu Unrecht zu den Aufstiegsfavori- RWE-Cheftrainer Uwe Koschinat will nicht nachlassen: „Grundsätzlich spricht von mir aus nichts dagegen, unsere Serie weiter fort- zusetzen.“ (Foto: RWE)

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