Kurze Fuffzehn #19
1. Mannschaft Hallo Thomas! Du wirst die Hafenstraße im Som- mer nach dann dreiein- halb Jahren verlassen. Hast Du schon realisiert, was dieser Schritt für Dich bedeutet? Thomas Eisfeld: Ich hatte eine tolle Zeit bei RWE mit vielen Emotionen. Ich war im Winter 2022 mit dem klaren Ziel nach Essen gewechselt, Rot-Weiss dabei zu helfen, nach 14 Jahren in den Profi - fußball zurückzukehren. Es ist toll, dass wird das erreicht haben. Nur die Vision, mit RWE auch noch in die 2. Bundesli- ga aufzusteigen, ist mir leider verwehrt geblieben. Wann war Dir klar, dass sich die Wege trennen werden? Das war schon seit einer Weile abseh- bar. Ich hatte mit den Verantwortli- chen einen guten und transparenten Austausch wegen meiner körperli- chen Thematik. Durch die kürzliche Knie-OP steht mir erneut eine längere Reha bevor. Da ist es verständlich, dass der Vertrag nicht noch einmal verlän- gert wird. War das letzte Jahr bei RWE auch das herausforderndste? Ich wurde auch vorher schon immer wie- der von Höhen und Tiefen durch Verlet- zungen begleitet. Das macht nicht nur kör- perlich, sondern auch mental etwas mit einem. Ich denke aber, dass ich das ganz gut hinbekommen habe und sagen kann, dass ich mich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt habe. Ich verlasse RWE mit einem guten Gefühl und bedanke mich bei allen Beteiligten für die großartige Zeit. Wie konntest Du das Team im Kampf um den Klassenverbleib auch abseits des Plat- zes unterstützen? Mit meiner letzten Vertragsverlängerung hatte sich meine Rolle ja schon verändert. Ich bin mehr in die zweite Reihe gerückt und stand den Jungs auch neben dem Platz mit meiner Erfahrung zur Seite. Wenn ich selbst gespielt habe, habe ich immer alles gegeben. Ich denke, alle Seiten hatten sich das bei mei- ner letzten Unterschrift so vorgestellt. Auch von den Mitspielern habe ich viel positives Feedback bekommen, dass ich nicht nur fuß- ballerische Dinge, sondern auch abseits vom Spielfeld wichtige Werte mitgeben konnte. Das ist eine schöne Sache. Was hat Rot-Weiss Essen als Station wäh- rend Deiner Laufbahn besonders ausge- zeichnet? RWE ist ein super emotionaler Klub. Das sieht man schon daran, wie viele Leute zu unseren Heimspielen kommen. Auch auswärts ist die Unterstützung immer super. Hinzu kommt noch ein großes mediales Interesse. Für ei- nen solchen Traditionsverein ist in der 3. Liga der Weg noch nicht zu Ende. Welche Momente mit den Rot-Weissen kom- men Dir sofort in den Sinn? Ein besonders prägender Moment war na- türlich der Aufstieg in die 3. Liga. Genau das war die gemeinsame Vision, die ich mit den damals Verantwortlichen hatte. Dazu dann noch der Klassenverbleib im ersten Jahr. In der folgenden Saison hätten wir mit ein we- nig mehr Matchglück vielleicht sogar auch in die 2. Bundesliga aufsteigen können. Sticht für Dich auch ein Spiel heraus? Das würde ich nicht auf eine Partie beschrän- ken wollen. Da wäre natürlich der Last-Minu- te-Heimsieg gegen den SC Preußen Münster. Aber auch gegen Viktoria Köln oder den Hal- leschen FC konnten wir in der Saison einige Partien in der Schlussphase noch auf unsere Seite ziehen. Das war ein Merkmal von uns. Erinnerst Du Dich an einen Treffer beson- ders gerne? Mein spätes Tor gegen Münster, weil die Situ- ation über Leonardo Vonic und Cedric Haren- brock richtig gut herausgespielt war. Beson- ders sehenswert war auch in der Saison zuvor mein Volley-Kracher gegen die U23 von Borus - sia Dortmund. Das waren jeweils wichtige Sie- ge, was die Tore noch wertvoller macht. Wie schaust Du sonst auf Deine bisherige Laufbahn zurück? Man könnte sagen, dass sich eine Karriere im Idealfall genau in die andere Richtung entwi- ckeln würde. Also über Rot-Weiss Essen und den VfL Bochum nach England zum FC Ful- 61 Einsätze in der 3. Liga, 15 Partien in der Regionalliga West sowie elf Spiele im DFB- sowie Niederrheinpokal: Mit Thomas Eisfeld wird einer der dienstältesten Spieler Rot-Weiss Essen nach dem Saisonende ver- lassen. Der Vertrag des 32-jährigen Aufstiegshelden, der sich RWE im Januar 2022 angeschlossen hatte, läuft im Sommer aus. Vor dem Heimspiel gegen den VfL Osnabrück nahm sich Eisfeld, der auch schon für den VfL Bochum und den FC Arsenal am Ball war, Zeit für ein Interview mit der "kurzen fuffzehn". 32-jähriger Mittelfeldspieler vor dem Heimabschluss gegen Osnabrück im Interview. „Verlasse RWE mit gutem Gefühl“ #Thomas Eisfeld
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