Standort38 #Sommer 2025

Im Zentrum steht der Esstisch. „Wir wollten immer einen runden Tisch. Das spiegelt für uns wider, wie wir als Familie leben: alle gleichberechtigt, alle gucken sich an“, sagt Mehtap GündüzErdmann. Vom Essbereich zur Küche hin wurde eine Durchreiche integriert, als Arbeitsfläche, aber auch als Ablage, um einen offenen Raum zu schaffen. Die matte hellgraue Küchenzeile mit Küchenplatte aus Feinstein fügt sich nahtlos ins Gesamtbild ein, harmoniert mit der Sichtbetondecke, deren Oberfläche – wiederum typisch für die 70erJahre – durch die Schalungsabdrücke wie vertäfelt erscheint. Im offenen Treppenhaus, das ohne Geländer auskommt, wird ihre Stärke als besonderes Detail im Profil ersichtlich. Der Einrichtungsstil: harmonisch. „Es sollte clean sein, aber eben auch entspannt, sodass die Kinder sich wohlfühlen und keine Angst haben müssen, etwas dreckig zu machen“, beschreibt die 44-Jährige. Im Wohnbereich finden sich einige Designklassiker, die zum Baujahr des Hauses passen. Wie ein weißes Stringregal. Ein indigoblaues Hay-Sofa aus Baumwoll-Samt – in Material und Farbe angelehnt an die 70er-Jahre – bildet den Mittelpunkt im Wohnzimmer. Daneben lehnen mehrere kunstvoll bemalte Leinwände an der Wand, grafisch und farbstark. Ein Fernseher ist dafür nicht zu finden. „Wenn wir mal etwas gucken möchten, dann streamen wir es über unseren PC-Monitor oder über das Notebook“, erklärt die Hausbesitzerin. Die Künstlerin der Bilder im Wohnbereich ist sie selbst. „Und unsere beiden Söhne. Wenn wir etwas malen, stellen wir es einfach dazu.“ Hingucker sind unter anderem auch einige Leuchten. Über dem Stringregal hat das Paar eine originale Lichtleiste erhalten. „Sogar die passenden Glühbirnen konnten wir noch nachkaufen“, freut sich Mehtap Gündüz-Erdmann. Im Treppenhaus ziehen große runde Wandleuchten, die in ihrer Faltung an Origami erinnern, die Blicke auf sich. „Ich liebe japanische Handwerkskunst. Tatsächlich findet man im skandinavischen Design ähnliche Elemente. Deswegen haben mir diese Leuchten des skandinavischen Herstellers Le Klint besonders gut gefallen. Eigentlich sind es Deckenlampen, die wir umfunktioniert haben.“ Gleichberechtigung – dafür steht der runde Esstisch im Zentrum der Küche. Seit 2019 lebt die Familie im Reihenendhaus an der Oker im Braunschweiger Vorort. „Vorher haben wir in der Innenstadt zur Miete gewohnt – im Altbau mit hohen Decken. Das war perfekt mit zwei kleinen Kindern, auch von der Infrastruktur. Doch je mehr Raum die Jungs brauchten, desto mehr war für uns der Wunsch da, wieder in die Natur zu ziehen.“ Die Wohnungssuche im Innenstadtbereich blieb erfolglos: „Egal wie schön und geräumig die Wohnungen waren, es fehlte uns immer etwas: mehr Garten, mehr Grün.“ Eine längere Suche im Umland ging los. Weiteres Kriterium: „Aber nicht zu weit raus!“ Keine leichte Zeit, geprägt von einer angespannten Marktsituation, beschreibt die junge Frau. „Ich erinnere mich noch genau, wie ich das Haus bei Kleinanzeigen entdeckt und es mit meinem Mann geteilt habe. Die abgebildeten Fotos weckten unser Interesse.“ Für Mehtap Gündüz-Erdmann hat das Haus bei der Besichtigung gleich eine Geschichte erzählt: „Ich habe es direkt geliebt. Die Aufteilung der Räumlichkeiten war perfekt geplant. Der Garten war wild gewachsen. Man hat gar nicht gesehen, wie groß das Grundstück mit seinen 860 Quadratmetern eigentlich ist. Sehr hoher, dichter Bambus verdeckte den Ausblick und teilte den Garten entzwei – aber wir konnten spüren, dass er ganz viel Potenzial hat.“ Den Stadtteil Watenbüttel hatten die Erdmanns zunächst nicht auf dem Schirm, vermissen aber nichts, fühlen sich wohl und sind angekommen. „Die Nähe zur Innenstadt und zum Naturschutzgebiet ist ideal.“ „ Es sollte clean sein, aber eben auch entspannt, sodass die Kinder sich wohlfühlen. FOTOS: Darius Simka/regios24 31 #STANDORT38SELECT LIVING

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